Ja, mein Leben steht seitdem still. Jeden Tag versuche ich verzweifelt, mir einen neuen Sinn zu geben, neue Perspektiven zu suchen und die Kraft aufzubringen, um weiterzumachen. Eine Hürde steht meinem Neuanfang noch im Wege – und diese Hürde muss ich nehmen. Über drei Monate ist es jetzt her, und ich lebe immer noch nur von Tag zu Tag. Fast nichts mehr ist übrig in meiner Wohnung von dir, außer der tobenden, mich anschreienden Leere. Und der Teddy – der Pittibär.
Ich konnte ihn nicht entsorgen, zu viel hat er mir bedeutet und zu vertraut saß er jeden Tag in meinem Schaukelstuhl. Wie eine Art Konstante in meinem Leben, das auf einmal keine mehr hatte. Aber irgendwann war diese Konstante nicht mehr tröstlich. Ich habe letzte Woche ein fettes Plüsch-Nilpferd gekauft. Ein hässliches Tier und absolut unnötig. Ich weiß nicht mal, warum. Ein Nilpferd! Ich habe doch gar nichts an Nilpferden. Aber jetzt sitzt es hier, im Schaukelstuhl, und wird die Lücke füllen, die der Teddy dort hinterlassen wird und es wird mir vielleicht den Trost spenden, den der Bär mir nicht mehr spenden konnte.
Und heute Morgen saß das Nilpferd dort auf dem Schaukelstuhl und ich wusste: Heute kommt der Bär weg. Ab heute hat er ein neues Zuhause. Er wohnt jetzt in einem Kindergarten hier in der Stadt. Dort war man dankbar für ihn und hat ihn liebevoll zu einem anderen Teddybären auf ein kleines Sofa gesetzt. „Schau’n Sie, jetzt hat er eine Mama! Mit Teddys wird hier immer gespielt“, sagte die nette Frau zu mir. Ich war so gerührt, dass ich weinen musste, aber ich wusste, das ist in Ordnung.
Es war ein Abschied. Von dem Bären, von dir, von uns, von dem, was wir hatten und von meiner unendlichen Liebe zu dir. Da saß nun der Rest unserer Beziehung. Auf einem Sofa in einem Kindergarten, und macht hoffentlich das, was er bei mir nicht mehr konnte: ein Lächeln ins Gesicht seines Gegenübers zaubern.
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