Ich habe heute deinen Teddy weggebracht

Wir sind gemeinsam aus der Situation herausgewachsen, haben uns eine neue, tiefere, bessere, ehrlichere, aufrichtigere, liebevollere und romantischere Beziehung aufgebaut. Wir haben gesehen, was wir sein können, wenn wir zusammenhalten und wenn jeder dem Anderen den Rücken stärkt, wenn er es braucht. Ich habe mich neu in dich verliebt und ich habe gelernt, dir wieder zu vertrauen. Es wäre gelogen zu sagen, es war alles wie vorher, das war es selbstverständlich nicht. Vertrauen, das einmal kaputt ist, lässt sich nicht einfach wieder aufbauen, als wäre nichts gewesen, aber der Wille hat gezählt!

Ich habe jeden Tag gesehen und gespürt, wie sehr du dir Mühe gibst, wie sehr du mich, mein Vertrauen und das Uns willst, und das gab mir Kraft. Sehr viel Kraft. So viel Kraft, dass ich alles überwinden konnte. Ich habe mir genauso jeden Tag Mühe gegeben, ich habe gekämpft um unsere imperfekt perfekte Beziehung, um neues Vertrauen, darum, dass wir unsere Gefühle füreinander niemals im Stich lassen. Es war nicht immer leicht, aber es hat sich gelohnt – jeden einzelnen Tag!

Ich habe dich immer mehr geliebt, dafür, dass du so zu mir warst, wie du warst, für deine Art, mich zu lieben, für deinen Kampfgeist, für deine schier grenzenlose Fürsorge, für deine Ehrlichkeit und Verletzlichkeit, die du mir seit diesem Tag X entgegengebracht hast. Ich war dankbar für deine Offenheit, ich war dankbar, dass du mich endlich so an deinem Leben hast teilnehmen lassen, wie ich es mir immer gewünscht habe.

Zwei Jahre waren seit dem Tag vergangen. Das schwarze Kapitel war überwunden, auch wenn es ein Teil von uns war. Aber nicht mehr jener düstere Teil, den man einfach nur noch vergessen will, wie ein bitterer Teil der Vergangenheit. Nein, es war vielmehr das Kapitel, das uns ausgemacht hat, das uns zu dem gemacht hat, was wir waren, das uns unendlich nahe zueinander gebracht hat. Wir waren stolz auf unsere Beziehung, auf das, was wir geleistet hatten, und wir dachten (zumindest ich dachte das immer), dass uns nichts mehr passieren kann. Es wird nichts geben, das uns noch erschüttern oder gar trennen kann, davon war ich überzeugt. Nicht nur, weil diese schwierige Zeit endlich nicht mehr ewig über uns schwebte, sondern weil du mir jeden Tag das Gefühl gegeben hast. Das Gefühl der Sicherheit – und auch dafür habe ich dich wahnsinnig geliebt.

Und dann kam der zweite Tag X. Nachdem du mich fünf Tage lang wieder angelogen hast, mir ins Gesicht gelogen hast, so, wie du es nie mehr im Leben tun wolltest, hast du endlich die bittere Wahrheit gesagt. Du hast mich wieder betrogen. Bei dir zuhause, unter der Woche, als wir ohnehin aufgrund unserer Fernbeziehung nicht zusammen waren. Wieder bei dir zuhause, wieder einfach so, wieder ohne direkt die Wahrheit zu sagen. Nur diesmal war es niemand, den ich vorher auf der Straße vielleicht skeptisch angesehen hätte, weil ich dachte, du könntest sie attraktiv finden. Nein, diesmal war es das, was ich niemals vermutet hätte: ein Mann.


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