Er hat sie betrogen. Sie hat ihm verziehen. Hätte sie geahnt, wie sehr er sie noch verletzen würde, hätte sie sich niemals erneut auf ihn eingelassen. Eine ganz besonders bewegende Liebesgeschichte
Der Rest unserer Beziehung hat ein neues Zuhause. Die tobende Leere und Stille in meinem Leben muss ein Ende haben. Ich habe heute deinen Teddybären weggebracht. Den letzten und schönsten, den ich noch von dir hatte. Er stammt aus einer Zeit, in der wir noch die Beziehung hatten, von der ich glaubte, dass wir sie bis zuletzt hatten. Er stammt aus der Zeit, als du mich noch geliebt hast, so wie noch niemand zuvor. Er stammt aus einer glücklichen Zeit und hat mir seit jeher Freude gemacht.
Bis gestern saß er auf meinem Schaukelstuhl, wie immer. Dann habe ich entschieden, er muss weg. Das, wofür er steht, ist nicht mehr, und wenn ich ihn ansehe, zieht sich mir ein tiefer Schmerz durch jede Zelle meines Körpers. Aber wegschmeißen? Nein! Ich werde ihn bestimmt nicht so wegschmeißen, wie du unsere Beziehung weggeschmissen hast. Seine Existenz in meinem Leben muss ein Ende haben, aber er soll woanders das machen, was die Aufgabe von flauschigen Plüschbären ist: Freude schenken.
Mir tut er nicht mehr gut, seit dem Tag, an dem du meine Welt in Trümmer geschlagen hast – zum zweiten Mal. Nachdem du mir damals notgedrungen gestanden hast, dass du mich seit Monaten hintergehst, betrügst, belügst, mit dieser Nachhilfeschülerin, ist meine Welt zusammengebrochen. Ich wusste nicht, wie mir geschieht, wusste nicht, wie es überhaupt noch weitergehen sollte. Aber ich wusste, ich kann dich nicht verlieren, weil es dir genauso schlecht ging. Weil sich auch deine Welt um 180 Grad gedreht hat, weil du etwas verändern wolltest in deinem Leben. Für dich, für mich, für uns, für eine Zukunft zusammen.
Du hast mir versprochen, mehrmals, dass du mir nie mehr wehtun würdest, dass du nicht du selbst warst und an dir arbeiten wirst – und ich habe dir geglaubt. Naiv? Nein, jeder geliebte Mensch verdient eine zweite Chance, jeder Mensch verdient es, trotz seiner Fehler geliebt zu werden. Und du hast an dir gearbeitet. Nachdem deine Depression, die mich viel Kraft gekostet hat, überwunden war, wurdest du mit jedem Tag mehr der Freund, den ich in dir sehen wollte und gesehen habe und den ich haben wollte.