Ich zweifle noch heute vieles an. Ich zweifle noch heute sehr stark an mir. Du hast mir diese unvoreingenommene Freiheit genommen. Weil du, der einzige Mensch, dem ich traute, dies scheinbar nie wirklich warst. Mittlerweile ist mir klar: Du warst der schwache Teil unserer Beziehung, weil du einfach aufgegeben hast. Nie hast du uns auch nur den Hauch einer Chance gegeben.
Aber heute ist es okay. Ich bin gewachsen. Man sagt, man lernt die guten Zeiten erst dann schätzen, wenn man auch die schlechten kennt. Du hast mich stehen lassen. Im schlimmsten Sturm war ich alleine. Ich dachte wirklich, ich gehe unter.
Mittlerweile wurde ich abgeholt . Ich wurde abgeholt und jemand versucht, mich zu reparieren. Mit einer ungeheuren Geduld und viel Verständnis. Ich benehme mich manchmal wie ein Kind, wenn ich heulend auf meinem Bett liege, weil wieder alles irgendwie zu viel ist. Wenn ich vor der Liebe flüchte, die ich eigentlich zu gerne aufsaugen möchte. Wenn ich Hilfe ablehne, obwohl ich sie so dringend benötige.
Was du aus mir gemacht hast, ist eine seltsam bedachte, dennoch unheimlich starke Frau. Ich bin 31, ängstlich wie 12. Ich gehe diesen Weg immer noch mit einem gebrochenen Herzen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es je wieder vollständig ganz sein wird.
Ich weiß jetzt, dass das Leben auch gut sein kann, wenn nicht immer alles schön ist. Ich bin dir dankbar, dass du mich zu dieser Frau gemacht hast.
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Anna Zimt
Redaktion
Eric Hegmann