Drei Tage wartete ich, voller Sorge, auf eine Antwort, auf ein Lebenszeichen. An Tag 4 hast du dich gemeldet und mir erklärt, dass dir etwas nicht gepasst hätte und ich das nie wieder machen sollte. Und ich versuchte ab diesem Punkt, stets auf meine Worte zu achten, ohne überhaupt zu wissen, was ich getan hatte.
Dann kamen Situationen, in denen du, mitten in einem intimen Moment, aufgesprungen bist und mich angeschrien hast. Weil dir gerade nach etwas anderem wäre und es dich krank machen würde, dass ich das nicht wüsste. Es war mir in diesem Moment nicht erklärbar und nachvollziehbar.
Auch hier wurde ich für meinen „Fehler“ wieder mit Ignoranz gestraft, dieses Mal waren es fünf Tage. Die Dauer dieser Bestrafungen erhöhten sich mit der Zeit immer um einen Tag mehr. Ich litt immer sehr darunter, aber gewöhnte mich schon fast daran.
Ich fragte mich immer wieder, warum ich das überhaupt mitmachte. Aber dieses wundervolle Gefühl, das nur dieser Mann mir bislang gegeben hatte, ließ mich immer wieder, sobald er bereit war, sich wieder bei mir zu melden, bei ihm zu Kreuze kriechen.
Schon bald achtete ich darauf, nur die Kleidung zu tragen, die er gern an mir sieht, zu vermeiden, dass andere Männer mit mir sprachen, weil er das nicht dulden würde. Auch als er mir von seinen wirklich gruseligen sexuellen Vorstellungen erzählte, ging ich davon aus, dass es ausreichend wäre, ihm zu sagen, dass mir manches ganz sicher nicht in den Sinn kommen würde.
Für Fehler hast du mich mit Nichtbeachtung bestraft
Auch dachte ich, dass er mit diesem bösartigen Ignorieren aufhören würde, nachdem ich ihm unter Tränen erklärt hatte, dass mich das sehr verletzen würde. Er würde das alles verstehen. Er war doch ein erwachsener, reifer Mann. Natürlich trocknete er damals auch meine Tränen und versprach mir, das alles nie wieder zu tun.