Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit

Wie man es auch dreht und wendet, die Menschheit macht einen Fehler nach dem anderen. Es brennen die Wälder, die Meere vermüllen und die nächste Pandemie steckt bestimmt schon in den Startlöchern… Wie bleibt man dabei psychisch gesund und kann einander in einer Beziehung stützen?

Yoga, Sex, Dankbarkeit?

Was euch als Par dabei helfen kann, das probiert am besten aus. Da gibt es nicht den einen Weg, der für alle gleich passt. Vielleicht ist es Yoga, vielleicht Sex, vielleicht ein Nachrichten-Detox …

Aus der Paartherapie und auch aus der Depressionsbegleutung kommt folgende Übung: Sie lenkt den Fokus eurer Alarmanlage von negativen Dingen auf positive. Der Schlüssel hierzu ist Dankbarkeit. Und der Muskel, mit dem Dankbarkeit trainiert werden kann, ist Achtsamkeit. Denn ihr müsst ja erst einmal erkennen und spüren, wofür ihr dankbar sein könntet.

Du – und dein Partner – ihr notiert jeden Abend vor dem Einschlafen jeweils für euch drei Dinge, drei Verhaltensweisen, für die ihr eurem Partner dankbar gewesen seid (oder auch dankbar hätte sein können, für den Anfang). Und damit diese Übung etwas bringt: Ihr macht das mindestens zwei Wochen lang und die Punkte dürfen sich nicht wiederholen.

Ja, jetzt wird es schwierig. Ihr müsst also ganz detaillierte Punkte finden. Nicht nur: dankbar für die Unterstützung, sondern ganz konkret „Dankbar für den Tee ans Bett“. Die Folge ist: ihr werdet achtsamer und geht achtsamer miteinander um. Und seht Dinge, die euch vorher nicht aufgefallen sind.

Wenn ihr richtig gut seid und wirklich etwas verändern wollt, dann lest ihr euch die Punkte nach den zwei Wochen gegenseitig vor! Probiert es aus. Ich habe noch nie ein Paar erlebt, bei dem diese Übung nicht etwas verändert hätte.

Hinweis:

An Depression Erkrankte blenden die Welt typischerweise eher aus, in diesem Fall sucht der Partner geradezu euphorisch Informationen, die seine Sicht bestätigen. Er zeigt in seinem Verhalten Symptome einer depressiven Phase oder Verstimmung und sucht parallel aus eigenem Antrieb Unterstützung bei einem Facharzt. Dessen Diagnose ist allerdings unabhängig von der Beziehungs-Dynamik, unter der die Partner leiden und ersetzt nicht die Paarberatung. Wenn ihr Hilfe bei Depressionen sucht, haben wir hier einige Anlaufstellen:

Verdacht auf Depression? Hier findet ihr Hilfe 

  • deutschlandweites Info-Telefon Depression 0800 33 44 5 33 (kostenfrei)
  • Wissen, Selbsttest und Adressen rund um das Thema Depression unter www.deutsche-depressionshilfe.de
  • fachlich moderiertes Online-Forum zum Erfahrungsaustausch www.diskussionsforum-depression.de
  • Hilfe und Beratung bei den sozialpsychiatrischen Diensten der Gesundheitsämter
  • Beratung und Austausch für Angehörige: Bundesverband der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen www.bapk.de

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