Kaum war ich wieder zuhause, schrieb ich dir und seitdem haben wir jeden Tag Kontakt. Aus meinem Urlaubsflirt sind echte Gefühle entstanden. Du schreibst, du liebst mich und möchtest dir einen Job in meiner Nähe suchen. Das setzt mich unter Druck, habe ich doch auch noch meinen Freund, den ich liebe und mit dem ich zusammen bleiben möchte. Das pure Gefühlschaos. Aber trotzdem vermisse ich dich und kann den Gedanken daran, dich erst im Oktober wiederzusehen, nicht ertragen.
Aus dem Bauch heraus buchte ich nur eine Woche später einen Flug mit Hotel für vier weitere Tage auf der Insel, um ungestört und alleine Zeit mit dir zu verbringen. Meinem Freund sagte ich, ich würde mit einer Freundin fliegen. Diese Lügen machten mich fertig, aber trotzdem war ich glücklich bei dem Gedanken, dich wiederzusehen. Mein Ziel war es aber, die Zeit zu nutzen und die Sache vor Ort und persönlich zu beenden, da ich meine Beziehung zu meinem Freund nicht aufgeben will und auch du hattest eine persönliche Erklärung verdient, wusstest du doch um meine schwierige Situation mit meinem Freund. Aber natürlich wollte ich dich zunächst überraschen und ganz plötzlich und selbstverständlich abends an der Bar stehen.
Als der Moment gekommen war, war meine Aufregung unbeschreiblich. Mein Herz pochte und es schwirrten tausende Gedanken durch meinen Kopf. Dann stand ich da und dein überraschtes Gesicht werde ich niemals vergessen. Du hast dich aufrichtig gefreut, mich zu sehen. Allein das war die Reise schon wert. Wir beschlossen, uns nach deiner Schicht zu treffen. Als es dann in der Nacht endlich soweit war, erzählte ich dir, wie schlecht es mir geht mit der Situation, aber ich ließ mich von meinen Gefühlen hinreißen und küsste dich und du zeigtest mir Orte, die ich ohne dich niemals gesehen hätte. Wir spazierten durch die Nacht. Romantischer hätte es nicht sein können.
Ich war so voller Emotionen und Liebe, dass ich alles andere um mich herum vergaß. Unsere Küsse und Umarmungen waren unbeschreiblich und ich fühlte mich geborgen in deinen Armen. Es kam zur längsten Umarmung, die ich jemals erlebt habe und doch war sie so schnell vorbei. Mit dir hätte ich die ganze Nacht dort stehen können, deinen Atem auf meiner Schulter spüren und deinen süßen Geruch in meiner Nase aufnehmen können. Du hattest in diesem Moment Tränen in den Augen vor Glück und das hat mein Herz so sehr berührt. Unsere Herzen schlugen so schnell und es war wundervoll und unbeschreiblich schön.
Anna Zimt
Redaktion
Eric Hegmann