Glücklich verheiratet und dennoch in einen anderen verliebt

Wir haben lange geredet. Er wusste von Anfang an, dass ich verheiratet bin und es stellte sich heraus, dass auch er verheiratet war. Anders als bei mir hat er allerdings schon seit längerer Zeit Probleme mit seiner Frau und sie leben in einer Art Trennung, obwohl sie noch offiziell verheiratet sind.

An diesem Abend habe ich mit ihm Schluss gemacht! Ich habe alles beendet, mich entschuldigt und gleichzeitig bedankt.

Ich habe Rotz und Wasser geheult und konnte meine Gedanken nicht klar einsortieren. Ich konnte nicht aufhören, an ihn zu denken. Die weiteren Tage im Büro waren unerträglich, wir mussten weiter gemeinsam an einem Projekt arbeiten und ich habe ihn, so gut es ging, ignoriert. Er hat mir jedoch immer wieder ein charmantes Lächeln zugeworfen, meine Nähe gesucht, sich unverfänglich mit mir unterhalten und Komplimente verteilt.

Meine Arbeit am Projekt hat sich jedoch langsam dem Ende zugeneigt, ich wusste, ich hatte nur noch wenige Tage übrig, dann würde ich wieder nach Hause fliegen und all diesem Trubel entgehen können. Ich wollte stark bleiben, alles hinter mir lassen, es als Abenteuer ablegen und es schnellstens vergessen – bis er wieder vor meiner Tür stand. Wie er da so stand, mich mit seinen großen dunklen Augen ansah und mir gestand, dass er nicht aufhören könne, an mich zu denken … Mein Herz setzte für eine Sekunde aus, um danach nur noch schneller zu schlagen. Ich öffnete ihm die Tür und damit auch mein Herz.

Wir verfielen in einen Liebesrausch, einen Rausch, der bis zu meiner Abreise andauerte. Wir sahen uns jeden einzelnen der folgenden Tage und liebten uns stundenlang. Auf der Arbeit warfen wir uns heimliche Blicke zu, die Kollegen ahnten nichts von unserer geheimen Liebesaffäre. Nach jedem Feierabend stand er vor meiner Tür und ich ließ ihn hinein … hinein in mein Bett, hinein in mein Herz.

Es kam der Tag der Abreise und er hat sich im Morgengrauen aus meinem Bett geschlichen. Es war ein schneller Abschied, wir beide wollten keine großen Gefühle aufkommen lassen. Er gab mir einen schnellen Kuss und eine innige Umarmung und schlich sich davon. Sein Duft haftete immer noch an meinem Körper, ich konnte ihn noch immer überall spüren, die Schmetterlinge in meinem Bauch fuhren Achterbahn – und gleichzeitig war der Stich in meinem Herzen so unglaublich stark.


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