Dass ich selbst kein Grund dafür war, dass diese Männerbilder nicht bei dir landen können, habe ich nun endlich begriffen. Dass du mir das nicht wenigstens vorgelogen hast, weiß ich zu schätzen, aber dankbar kann ich nicht sein. Denn ich weiß nicht, welche Möglichkeiten andere Männer weiterhin bei dir haben. Das Gute ist, ich will gar nicht mehr darüber nachdenken. Die Dinge, die ich weiß, genügen!
Ein Teil deines Lebens wollte ich sein. Kein Bruchteil. Aber deine Prioritäten lagen immer ganz woanders. Dein Single-Leben mit deinen Freunden stand immer an erster Stelle. Nicht einmal hast du dich um eine Übernachtungsmöglichkeit für deine Tochter gesorgt, wenn ich mit dir etwas unternehmen wollte. Den Film, den ich mit dir im Kino sehen wollte, hattest du dann mit deinen Freunden gesehen. Aber es wäre kein Problem für dich, ihn dir nochmal mit mir anzusehen.
Am Tag schreibst du mir, dass ich dir fehle, aber trotz des Wissens, dass ich am Abend nichts vorhabe, gehst du spontan mit deinen Freunden weg und ich bleibe nicht zum ersten Mal ratlos allein. Ich war, bin und werde nie ein Teil deines Lebens sein. Deshalb ziehe ich mich zurück!
Auch ich habe Fehler gemacht, was ich nicht verschweigen will. Ich habe dich nicht nur einmal belogen. Du kennst inzwischen alle meine Lügen. Ich habe eine Liebschaft erfunden, um dich eifersüchtig zu machen. Habe dich bei einem Konzert stehen lassen, obwohl du mich überraschen wolltest und habe mich dabei wie der letzte Arsch aufgeführt und dich nach Hause geschickt.
Viele Fehler habe ich begangen, weil ich glaubte, damit meinem Kind gerecht zu werden. Du hattest immer Recht, als du dann sagtest, dass das falsch sei. Das war es und ich bereue es bis heute. Was ich aber nach Überlegungen und Therapien herausgefunden habe, ist, dass diese Fehler der auferlegten Unsicherheit und Ungewissheit geschuldet sind, in die ich mich in unserer gemeinsamen Zeit habe ziehen lassen, statt schon vorher auszubrechen.
Dass auch du nach meinen Fehlern zurück zu mir gefunden hast, dafür bin ich sehr dankbar gewesen. Diese Fehler aber habe ich vor dir jedoch nie gemacht und ich werde sie auch nicht mehr machen. Zu sehr geprägt hat mich diese Zeit der Zurückweisung, Versetzung und eben Ungewissheit.
Redaktion
Anna Zimt
Eric Hegmann