Sie führten weniger als eine On-Off-Beziehung, aber die starke Anziehung zwischen ihnen hielt über Jahre. Jetzt sind sie beide glücklich vergeben – und erinnern sich daran, was sie aneinander hätten haben können. Schlechtes Timing, Schicksal oder Torschlusspanik?
„Hey, wir kennen uns doch von irgendwoher?“, waren die ersten Worte von dir. Die übliche Masche, wenn man online einen Annäherungsversuch unternehmen möchte. Ich bin darauf eingegangen. Du warst 22 Jahre alt, attraktiv und sagtest nach mehreren Sätzen ehrlicherweise, dass du mich doch nicht kennen würdest. Was aber nicht schlimm war, denn schnell verstanden wir uns gut und schrieben mehrere Tage. Wir harmonierten, dachte ich jedenfalls.
Als wir uns treffen wollten, hast du mich versetzt. Mehrmals. Und irgendwann hatte ich keinen Zugriff mehr auf deine Profilseite. Auch deine Antworten fehlten mir. Eine Stille zwischen uns, die merkwürdig war im Gegensatz zum Anfang. „Er hat dich nur verarscht, du musst es einsehen“, brachte mich meine beste Freundin wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Wurde ich verarscht? Wenn ja, dann hatte ich klischeemäßig eine rosarote Brille auf.
Aber das passte nicht zu dir. Das warst nicht du. Ich habe an das Gute in dir geglaubt. Nach mehreren Wochen dann ein Lebenszeichen von dir. Es war jetzt schon kompliziert, obwohl wir uns noch nicht mal richtig kannten. In der Zeit der Funkstille warst du wieder mit deiner Exfreundin zusammen gewesen und nun doch wieder auseinander. Wir hatten wieder Kontakt, aber nicht mehr so intensiv wie zu Beginn. Beide hatten wir vor, auf den Abiball zu gehen, da du auch auf derselben Schule warst wie ich.
Und dort war es dann soweit. Ich hatte dich sofort erkannt. Somit ergriff ich die Initiative und sprach dich an. Unsere Blicke trafen sich zum allerersten Mal. Du freutest dich sehr, mich zu sehen und verbrachtest den Abend mit mir. Nach mehreren Drinks gingen wir tanzen. Und dann hast du mich auf der Tanzfläche geküsst. Einfach so. Ich war so überrascht und es war so unglaublich schön. Wir merkten, dass wir uns mögen. Und dass wir mehr wollten. Es war der Abend, der alles zum Rollen brachte. Ein Abend, der noch so viel Einfluss auf mein jetziges Leben hat.