Es gibt ihn doch

Gibt es den perfekten Partner? Unsere anonyme Autorin hatte die Hoffnung längst aufgegeben. Und genau in diesem Moment trat er schließlich in ihr Leben – und veränderte alles

Schon als kleines Mädchen träumte ich von dem perfekten Mann. Mit sieben Jahren glich dieser Mann noch sehr dem eigenen Vater, mit zwölf war er einfach nur hübsch und beliebt, mit 18 sollte der Traumprinz kitschig, romantisch und liebevoll sein, mit Mitte 20 mochte ich es auch, wenn der Mann ein Held war und mir das Gefühl gab, mich beschützen zu können. Mit Ende 20 fand ich es traurig zu erkennen, dass es wohl diesen Mann, der all das miteinander vereinbart, nicht gibt und ich glaubte, mich mit weniger zufrieden geben zu müssen, wenn ich nicht als verbitterte Frau mit zehn Katzen in einer Einzimmerwohnung enden wollte.

Ich bin jetzt 29 Jahre alt und hatte mit dem “perfekten Mann” längst abgeschlossen. In meiner Vorstellung war er die perfekte Mischung aus Superheld, Traumprinz, und Holzfäller. Doch dann, als ich nicht mehr nach ihm suchte, geschah ein Wunder. Ich lernte ihn kennen, den perfekten Mann, den Mann, der mir jeden Morgen den Atem raubt, den Mann, der mir das Gefühl von Sicherheit gibt, der mich liebt obwohl ich etliche Macken habe, den Mann, der mich alles um mich herum vergessen lässt, wenn ich in seine Augen schaue.

Ich las mal den schönen Spruch: “Du bist der Mensch, bei dem es egal ist, wer vor mir steht, weil ich weiß, dass du immer hinter mir stehst.” Und das ist der Punkt, der wichtig ist. Ich habe zum ersten mal im Leben keine Angst mehr. Ich fühle mich beschützt, behütet, geliebt. Ich fühle mich angekommen. Angekommen bedeutet für mich allerdings keineswegs Stillstand, es bedeutet viel mehr, an dem Punkt angekommen zu sein, an dem man sich nicht mehr alleine weiter durchkämpfen muss.

Ich bin angekommen, was meinen Seelenfrieden betrifft. Nicht was die Reise meines Lebens betrifft. Es bedeutet, den eigenen Ruhepol in einem anderen Menschen gefunden zu haben. Ich habe meinen gefunden und wusste es von der ersten Sekunde an. Wenn man erwachsen wird, schauen dich Leute skeptisch an, wenn du immer noch von der Liebe auf den ersten Blick träumst, von dem Mann, der dir den Atem raubt, dich so akzeptiert und liebt wie du bist. Irgendwann zweifelt man sogar selbst an dieser Vorstellung. Aber jetzt weiß ich, es gibt sie!

Die eine wahre, große Liebe, den Seelenverwandten. Alles scheint plötzlich klar, alles ergibt Sinn, und sogar die schlechtesten äußeren Umstände zwingen dich nicht in die Knie, solange er deine Hand hält. Dieser Mensch ist alles, was ich brauchte, um meinen Frieden für mich zu finden.


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