Diese Liebesgeschichte nahm ihren Anfang auf der anderen Seite unseres Planeten. Von Neuseeland nach Würzburg nimmt uns unsere anonyme Autorin mit und beweist: Liebe findet einen Weg, wenn man mutig ist
Alles fing an mit der Entscheidung, für ein paar Monate nach Neuseeland zu gehen. In Neuseeland angekommen, kaufte ich mir ein Auto und fuhr zu einem Campingplatz. Schon von der Straße aus sah ich, wie voll dieser war und hatte wenig Hoffnung, noch einen freien Platz für meinen Van zu kriegen. In der letzten Reihe, hinter einem roten Van war noch etwas Platz. Ich verbrachte einige Tage mit den Jungs, denen der Wagen gehörte und es fühlte sich schön an, dort Kontakte zu knüpfen. Die beiden Jungs kamen aus Würzburg und wir tauschten die Nummern, falls man sich mal wieder treffen wollte.
Meine Reise ging also weiter, ich wusste ganz genau, dass ich bald auf die Südinsel wollte. Mehr oder weniger frisch auf der Südinsel angekommen, baute ich einen Unfall. Ich war fix und fertig, ich dachte mir: „Warum muss es ausgerechnet im Ausland passieren? Wieso hätte ich nicht noch kurz warten können … Und wie teuer das wohl wird … ?“ Da die Reparatur mein Reisekonto erheblich schmälern würde, war klar, dass ich mir bald einen Job suchen musste. In so einer Situation alleine zu sein, fühlte sich ziemlich beschissen an. Ich kontaktierte die beiden Jungs aus Würzburg und wir trafen uns kurz darauf. Ich war froh, Menschen um mich zu haben. Einer von beiden brachte mir ein Rieseneis mit den Worten: „Mit extra viel Karamellsauce“.
Was gibt es Besseres, als den Frust in Karamellsoße zu ertränken? Zusammen buchten wir ein Delfinschwimmen, damit ich mich nicht so alleine fühlte und erstmal etwas Ablenkung bekam. Wir verbrachten die Tage in dem Ort gemeinsam und einer von den beiden Jungs gab mir zwischendurch einen Kaffee aus. Natürlich habe ich gemerkt, dass er mich mochte. Vielleicht wollte ich es mir nicht eingestehen, weil die Situation zu dritt komisch geworden wäre oder ich mehr gar nicht erst wollte. Ich beließ es erstmal dabei.
Kurz darauf ging mein Van dann kaputt. Das war so ziemlich der tiefste Punkt meiner ganzen Reise. Ich saß deprimiert mit den Jungs auf dem Hof der Werkstatt. Die Gedanken kreisten in meinem Kopf. „Es läuft alles total schief, wieso bin ich eigentlich hier?“, „Vielleicht war es eine Fehlentscheidung, nach Neuseeland zu gehen.” „Es hat sich erledigt, Geld für ein neues Auto habe ich nicht …“ Einer der beiden Jungs entschied, mich erstmal mitzunehmen. Natürlich hat es meinen Van nicht wieder lebendig gemacht, aber es war die erste Lösung, mit der wir uns alle arrangieren konnten und ich war froh, die Jungs um mich zu haben.