Unsere anonyme beziehungsweise-Leserin wünschte sich vor einigen Jahren: Irgendwann bin ich stark genug! Wir wollten wissen, ob sie es geschafft hat und ob sich ihr Wünsch erfüllt hat. Hier erzählt sie uns den Ausgang ihrer Geschichte!
Damals zweifelte ich an meinem gesunden Menschenverstand. Konnte es wirklich sein, dass mein Partner mich derart manipuliert hatte? Konnte ich mich tatsächlich so in einen Menschen irren? Ja! Ich habe mich wie ein kleines Kind beeinflussen lassen und habe mich total in einem Menschen getäuscht!
Als ich mich von Hannes trennte, verbrachten wir ab und zu noch gemeinsame Abende mit Freunden. Niemand bemerkte etwas von unserer Trennung, es lief auch alles richtig gut zwischen mir und Hannes. Es gab keine Streitereien mehr und wir hatten alles deutlich aufgeteilt; die Wohnung behielt er und ich zog derweil zu meinen Eltern. Alles lief ohne Probleme.
Bis der Rückfall kam. Eines Abends, als wir von seinen Eltern nach Hause fuhren, ist er wieder mal viel zu schnell unterwegs gewesen. Ich versuchte es ihm deutlich zu machen, dass er es bitte sein lassen soll … Kurz darauf passierte es schon, quietschende Bremsen, hupende Auto, lautes Geschrei und plötzliche Ruhe. Er hatte einen Sekundenschlaf.
Wir mussten Tausende Schutzengel haben, es passierte wie durch ein Wunder nichts, keiner wurde verletzt und nicht mal ein Kratzer an den Autos. Als wir draußen vor den Autos standen, sah er mich an, er ging auf mich zu und sah mich mit Hass erfüllten Augen an. In dem Moment hatte ich panische Angst. Ich hatte Angst, dass er mich schlägt, vor all den Leuten.
Er packte mich am Arm und schrie…
Er packte mich am Arm, schrie mich an und gab mir die Schuld daran, dass er fast einen Unfall gebaut hätte, dass wir hätten sterben können und dass wir überhaupt hier sind. Ich stand einfach nur fassungslos da und konnte mich nicht rühren. Da hat es auf einmal Klick gemacht.
Manchmal braucht man ein einschneidendes Erlebnis um etwas zu verstehen, so auch diesmal. Ich trennte mich komplett von Hannes! Ich wollte ihn nie wieder sehen. Er hätte uns fast getötet! Ich war immer noch fassungslos über den Unfall. Kurze Zeit später zog ich bei einem langjährigen Freund ein, niemand wusste wo ich aktuell wohnte, nicht einmal meine Eltern.
Es heißt immer: „Ein glatter Bruch verheilt leichter als ein komplizierter“ und das hier war ein komplizierter Bruch. Die Zeit verging wie in Zeitlupe, jeden Tag ging ich zur Arbeit und kam danach wieder nach Hause. Ich hatte auf einmal panische Angst ihn wieder zu sehen. Sogar das Einkaufen entpuppte sich als Spießrutenlauf, hinter jeder Ecke vermutete ich ihn.