Er wollte eine Freundschaft Plus. Sie wollte mit ihm zusammen sein. Als er jedoch parallel nach einer Beziehung suchte, war ihre Grenze überschritten. Die authentische Geschichte einer Trennung, die vielleicht überfällig war
Es war vor einigen Jahren, ein ganz normaler Tag, wie ich dachte. Doch an diesem Tag traf ich diesen Mann das erste Mal und ahnte nicht, wie sehr er mir noch die Seele umkrempeln würde. Wenn man jemanden das allererste Mal sieht und am liebsten sofort umarmen würde. Diese große Sympathie, irgendeine unsichtbare Verbindung, obwohl es sich um einen völlig fremden Menschen handelt. Genau dieses Gefühl hatte ich bei ihm. Ich schob es jedoch an die Seite, blieb rational. Und doch entwickelten sich im Laufe der nächsten Monate in mir Gefühle, während wir einfach nur befreundet waren, gute Freunde wurden.
Ich genoss die Gespräche mit ihm, seine Nähe und arrangierte mich gut mit dem Gefühl, immer nur eine Freundin zu sein. Mir ging es gut so. Bis eines Tages diese eine Nachricht von ihm kam. Ob er einmal vorbeikommen könnte, er wolle mit mir reden. Eine Stunde später saßen wir auf meinem Sofa, ich war gespannt und gleichzeitig besorgt, was er mit sagen wollte. Sein Blick war ernst, als er sagte: „Ich habe das Gefühl, dass du mich sehr gern hast. Wir müssen uns entscheiden, was wir wollen.“ Ich wusste nicht recht, wie ich darauf antworten soll, verstand auch nicht so recht, warum er dabei so ernst aussah, doch wir einigten uns darauf, dass wir uns besser kennenlernen würden. Dann zog er mich in seine Arme und küsste mich.
Ich war so glücklich. Dachte, dass ein Traum wahr wird, hatte ich diesen Moment doch so lange herbeigesehnt. Die kommenden Wochen waren jedoch ernüchternd. Wir schliefen oft miteinander, es war wunderschön. Wir kuschelten stundenlang, unsere Gespräche wurden intimer, emotionaler. Auch er sagte, dass er sowas noch nie erlebt hatte. Wir harmonierten so gut miteinander. Und doch waren wir nur Freunde.
Er wollte keine Beziehung, betitelte sich selbst als „beziehungsunfähig“. Und ich dachte, ich könne ihn vielleicht vom Gegenteil überzeugen, führte diese zerstörerische Freundschaft Plus fort in der Hoffnung, etwas in ihm zu wecken. Es war ein ständiges Hin und Her. Er wollte keinen Sex ohne Beziehung, aber auch keine Beziehung. Doch immer, wenn wir aufeinander trafen, endete es im Bett. Es folgten Kontaktabbrüche seinerseits, dann meldete er sich wieder und entschuldigte sich, dann brach er den Kontakt wieder ab. Immer und immer wieder. Und mich verließ die Hoffnung nicht, dass er sich eines Tages für mich entscheiden würde. Und tatsächlich: Dieser Tag kam!