Eine gestiftete Ehe, eine On-Off-Beziehung und eine Entscheidung

Mir reichte es nun. Das war auf keinen Fall Liebe. Ein Mann, der mich wirklich lieben würde, hätte mich nicht so oft verlassen. Mir ging es immer schlechter, ich zweifelte an mir. Mein Selbstwertgefühl war am Boden. Ich dachte, alles wäre meine Schuld und suchte allein bei mir nach den Fehlern. Warum wollte er mich denn nicht so haben, wie ich war? War ich denn nicht liebenswert? War ich ihm peinlich?

Aber ich konnte ja nun einmal niemand anderes sein als ich selbst. Und hätte er mich geliebt, hätte er mich so angenommen wie ich war.

Nach einer Weile meldete er sich. Er entschuldigte sich für sein Verhalten. Es sei wohl ein Schock für ihn gewesen und er erzählte mir immer wieder wie sehr er mich liebte. 

Den Teufelskreis durchbrechen

Mein Vertrauen zu ihm war weg, es gab für mich kein Zurück mehr. Ich wollte diesen Teufelskreis ein für alle mal durchbrechen. Meine Lebenszeit ist kostbar auf dieser Erde. Obwohl ich ihn noch so sehr liebte, ich musste ihn gehen lassen. Ich erzählte ihm, dass ich in der Zeit, in der er weg war, einen Frühabort erlitten und mein Kind verloren hatte. Das war eine Lüge. Aber ich befürchtete, M. sei nicht fähig Vater zu sein. Kein Kind soll verleugnet und versteckt werden. Jedes Kind hat Liebe und Aufmerksamkeit verdient von Anfang an. Der Gedanke daran, seine Familie und Freunde würden ein Kind mit indischen Wurzeln nicht akzeptieren, machte mich traurig. Ich liebte M. als Mensch. Ich war nie verliebt in sein Geld. Ich werde nie Hilfe von ihm verlangen. 

Ich stellte ihm ein Ultimatum

Wenn er mich liebt so wie ich bin, möchte ich, dass er unsere Beziehung offiziell macht. Ich wollte so sehr seine Welt kennenlernen und ein Teil von ihr werden. Er konnte es nicht und ich schickte ihn mit der Bitte weg, nie wieder zurückzukommen, so lange er mir keine feste Beziehung geben kann. Es vergingen Tage, Wochen und Monate. Ich hörte nie wieder etwas von ihm. Er kam nicht mehr zurück. Es war nie Liebe gewesen. 

Ich war so zerbrochen und so schwach. Mich quälte die Frage, wie mir das hatte passieren können? Womit ich diesen Schmerz verdient hatte? Alles, was ich haben wollte, war eine stabile und feste Beziehung nach fast zwei Jahren mit diesem Mann. War das zu viel verlangt? Warum hatte er immer einen Rückzieher gemacht? War ich nicht gut genug? Mir wurde klar, es war Zeit, den Teufelskreis endgültig zu durchbrechen. Ganz egal, was ich gemacht hätte, ich hätte nichts ändern können an seiner Entscheidung.

Danach erwartete mich ein neuer Mensch in meinem Leben. Ich versuche, mich ganz und gar darauf zu konzentrieren. Manchmal müssen die falschen Menschen aus deinem Leben raus, damit die richtigen Menschen einen Platz finden.