Die Monate vergingen und du hast mir ein anderes Leben gezeigt. Eines, das anfing, mir zu gefallen, und ich stellte mein eigenes Leben immer mehr in Frage. Jahrelang hatte ich mich in Arbeit verkrochen, wollte heiraten und Kinder haben. Aber nach all den Enttäuschungen und der Angst, einen neuen Weg einzuschlagen, war ich dann doch bereit für einen Neuanfang. Ich wollte dieses andere Leben und ich wollte es mit dir, also fing ich an, mich nach einem neuen Job umzusehen. Ich verkaufte meine Eigentumswohnung und suchte nach etwas Passendem für uns beide.
Vielleicht stehe ich mit meiner Ansicht allein da, dass man Vertrauen nicht geschenkt bekommt, sondern es sich verdienen muss, aber immer häufiger bemerkte ich Kleinigkeiten, die anfingen, an meinem Vertrauen zu dir zu rütteln. Du wolltest dir für uns Wohnungen ansehen und fandest immer eine neue Ausrede, um nicht hinzugehen. Du sprachst über Dinge, die ich dir im Vertrauen erzählt hatte, mit Anderen. Du fingst an, dich mir gegenüber zu verschließen. Und das Letzte, das mir dann noch mehr Vertrauen nahm, waren die versteckten Fotos deiner Ex auf dem PC.
Ich sagte dir von Anfang an, dass mir Offenheit und Ehrlichkeit das Wichtigste in einer Beziehung sind. Denn für mich baut sich darauf erst richtiges Vertrauen auf. Daher verstand ich nicht, warum du diese vor mir geheim halten wolltest. Schließlich wusste ich, dass du auch ein Leben vor mir hattest. Auch ich hatte das. Dennoch ging ich offen damit um und versteckte keine alten Erinnerungen vor dir. Es verletzte mich so tief, weil ich glaubte, wir hätten eine ehrliche und in dieser Hinsicht offene Beziehung. Anscheinend war dein Vertrauen mir gegenüber nicht groß genug.
Ich bildete mir ein, wenn ich offen und ehrlich zu dir wäre, würde dir das zeigen, dass du offen und ehrlich auch mir gegenüber sein kannst. Aber da lag ich wohl falsch. Also fing ich an, dich aus meinem Leben, das nun Kopf stand, zu löschen. Deine Nummer: gelöscht. Facebook: gelöscht. Bilder: gelöscht. Erinnerungen: entsorgt.
Ein mickriger Versuch, dich zu vergessen.
Und dennoch erwische ich mich immer wieder dabei, wie ich auf mein Handy schaue und hoffe, dort eine Nachricht von dir zu sehen.
Dabei war ich bereit gewesen, für dich ganz neu anzufangen.
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