Es hätte vielleicht besser ein „Ausrutscher“ bleiben sollen, doch es wurde eine Affäre. Unsere anonyme Autorin blickt zurück auf ein turbulentes Jahr
Auf der Weihnachtsfeier im letzten Jahr haben wir uns getroffen. Die Chemie stimmte sofort. Auf dem Rückweg ins Hotel ist es dann passiert. Ein Kuss. Der Klassiker. Und dann haben wir eine wunderbare Nacht miteinander verbracht. Du in einer kinderlosen festen Beziehung, ich verheiratet, mit kleinen Kindern. Es hätte so einfach sein können, hätten wir den Ausrutscher einen Ausrutscher bleiben lassen.
Doch das haben wir nicht. Wir haben uns wieder getroffen. Und wieder. Und wieder. Wir haben kleine Rituale entwickelt, regelmäßige Telefonate und Chats, gut geplante Treffen, um ja nicht aufzufliegen. Bei der Arbeit haben wir uns immer hoch professionell verhalten. Schließlich haben wir beide viel zu verlieren. Doch beide haben wir auch schnell gemerkt, dass zwischen uns irgendwie mehr ist. Wirklich ausgesprochen hat es lange Zeit keiner von uns. Ich frage mich heute, wie das passieren, wieso ich dir nicht widerstehen konnte …
Du bist meine Schwachstelle, so dass ich zur Verräterin geworden bin – an meiner Familie, an meinen Idealen. Und trotz besseren Wissens will ich dich so sehr. Die Sehnsucht, wenn ich dich nicht sehen kann, oft nicht zu wissen, wie es dir gerade geht, was dich bewegt, macht mich fast wahnsinnig.