Eigentlich hatte ich mit Männern abgeschlossen

An diesem ersten Abend erzählte ich dir mein halbes Leben. Warnte dich, dass ich kaputt bin, sagte dir, dass es schlauer wäre, mich nicht näher kennenzulernen. Ich erzählte dir alles Mögliche, alles, was man eigentlich nicht beim Kennenlernen erzählen sollte. Doch das war dir egal. Du wolltest trotz allem meine Handynummer. Eigentlich wollte ich sie dir nicht geben, weil ich ja kein Interesse an einer Beziehung hatte, doch ich konnte nicht Nein sagen. Zu meinem Glück!

Deine erste Nachricht, damit ich deine Nummer auch hatte, lautete „Hallo Schönheit“. Damals fand ich es zum Kotzen. Ich fragte mich direkt, ob du oberflächlich bist und mich überhaupt nur deshalb bemerkt hattest. Dann wolltest du mich unbedingt dazu überreden, dass ich mit zu dir gehe. Doch du wohntest noch Zuhause. Zum Glück war ich nicht so betrunken, das wäre am nächsten Morgen unglaublich peinlich geworden. Außerdem, war ich es dir nur für eine schnelle Nummer wert? Egal, wir hatten trotzdem einen schönen Abend, an dem unsere Münder mehr als einmal zueinander fanden.

Ich war noch nicht bereit für neue Dates

Am nächsten Tag fragtest du mich, ob ich gut heimgekommen sei. Irgendwie kamen wir ins Gespräch und von da an schrieben wir täglich. Doch ich fühlte mich nicht wohl dabei. Ich wusste, dass du dich mit mir treffen wolltest, doch dazu war ich noch nicht bereit. Also schickte ich dir und ein paar anderen, die mich daten wollten, die gleiche Nachricht. Du warst der Jüngste von ihnen und reagiertest doch am reifsten. Du brachtest Verständnis für mich auf, wolltest mir Zeit lassen, so viel ich bräuchte. Damit hattest du mitten in mein Herz getroffen.

Wir schrieben in der darauffolgenden Zeit so viel und so wunderschön, dass ich dir bald schrieb, dich doch noch zu daten, wenn du weiterhin so lieb wärst. Du fingst an, mich auszufragen, wie ich mir ein Date vorstelle und sammeltest Ideen. Und irgendwann teilte ich dir mit, dass ich nun bereit wäre.


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