Du warst mein Anker

Schon bald darauf haben wir uns wiedergesehen. Wir hatten eine wunderschöne Nacht und es fühlte sich gut an, dich nicht ganz aus meinem Leben zu wissen. Wir haben uns gesehen, sooft es ging und es war jedes Mal wunderschön. Aber irgendwann hast du dich nicht mehr gemeldet. Ich wusste, dass du eine Neue kennengelernt hattest. Ich kenne dich so gut.

Ich wollte deine Sachen aus meiner Wohnung haben und ich habe dich leider zwingen müssen, dich mit mir zu treffen. Aber wir haben uns wunderbar verstanden. Es hat mal wieder geknistert und diese Spannung zwischen uns war unerträglich. Ich wollte dich ganz nah an mir haben. Das wolltest du auch. Aber du sagtest, dass du ihr dann nicht mehr guten Gewissens in die Augen schauen könntest. Also haben wir uns angeschmachtet und einfach nur geredet. Stundenlang. Ich habe unter Tränen gesagt, dass ich einfach nur will, dass es dir gut geht. Deswegen sei es mir auch egal, dass du eine Neue hast. Und das stimmt wirklich. Ich wollte einfach nur, dass wir uns nicht ganz verlieren und dass du ein Teil meines Lebens bleibst.

Nichtsdestotrotz brauchte ich Abstand und ich habe dich blockiert. Aber keine zwei Wochen später habe ich es nicht mehr aushalten können. Ich habe dir einen Brief geschrieben. Du seist mir nach wie vor wichtig und dass ich nicht mehr so lange warten wolle, dich wieder zu sehen. Ich will nicht mehr mit dir zusammen sein. Diese Schmerzen ertrage ich nicht nochmal. Aber ich will meinen besten Freund von damals wieder haben. Ich will nicht, dass sich ein Schatten über alles legt, was wir in der jahrelangen Freundschaft erlebt haben, sondern ich will mich daran erfreuen können.

Du hast nicht auf diesen Brief geantwortet, sondern hast mich blockiert. Du reagierst nicht auf Anrufe und ich kann dich nicht erreichen. Du hast mir vorher nie das Herz gebrochen. Aber jetzt. Ich verstehe nicht, wie du alles so wegwerfen kannst. Ich weiß nicht, warum, ich verstehe dich nicht mehr. Du bist nicht mehr der Mensch, den ich mal so geliebt habe und der einen Platz in meinem Herzen hat.

Ich wünschte mir so sehr, dass dies alles ein Märchen wäre. Dann würdest du bei deinem nächsten Freitörn vor meiner Tür stehen, mit deinem Lieblingsbier in der Hand und einer Schachtel Zigaretten in der anderen. Ich würde dir um den Hals fallen und wir würden uns auf meine Terrasse setzen. Wir würden den ganzen Abend quatschen und so viel lachen wie früher.

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