Du sagtest, du seist noch nicht so weit

Du meintest, dass ich es sei, der jemanden braucht. Der für mich da ist und mich halten kann. Dass ich es sei, der genau so jemanden verdient hat! Du wärst allerdings nicht so weit. So lächerlich, dumm und töricht es sich auch anhöre. Das waren deine Worte. Es war nicht lächerlich, dumm oder töricht! Und ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, dass ich durch Deine harte Schale ein ganz kleines bisschen in „Dein Innerstes“ schauen konnte – und sei es nur, als ob ich durch ein Schlüsselloch blickte.

Nun versuche ich seit Wochen, Dich aus meinem Kopf zu bekommen. Ich versuche es wirklich! Aber fast alles erinnert mich an Dich. Musik, Sachen, die ich getragen habe, als ich mit Dir unterwegs war, Orte, Songtexte …

Ich habe immer noch vom Kissen Deinen Geruch im Kopf und ich erinnere mich, wie Du mich morgens mit verschlafenen Augen angesehen und mir einen Kuss auf die Schulter gegeben hast. Du warst der erste Mann, mit dem ich mir von Anfang an „mehr“ hätte vorstellen können. Es schmerzt mich einfach, dass Du mir/uns nie eine Chance auf dieses „mehr“ gegeben hast. Wir werden nie wissen, wie es hätte sein können.

Nun wird es dieses „mehr“ nicht geben, da Du – aus welchen Gründen auch immer – lieber aufgegeben hast, statt zu kämpfen.

Ich hatte Dich einmal gefragt, ob ich Deinen bisherigen Eindrücken und Kopfkinovorstellungen eigentlich gerecht würde. Du hast geantwortet: „Mehr als das. Wenn man zwischen der Buchvorlage und Kinoverfilmung wählen müsste, bist du die immer bessere Buchvorlage.“ Anscheinend war die Buchvorlage dann doch nicht gut genug …

Ich habe folgenden Spruch gefunden: „Die schwerste aller Sprachen ist Ehrlichkeit.“

In diesen wenigen Worten liegt so viel Wahrheit. Wenn Du diese Zeilen liest, weißt Du wirklich fast alles über mich und wie es in mir aussieht. Es ist die hundertprozentige und schonungslose Ehrlichkeit einer Frau, die schon viel im Leben erreicht hat und doch noch so viele Träume und Sehnsüchte leben möchte.


Weitere interessante Beiträge