Als das Ende unserer Beziehung im Raum stand, war es mir fast egal, aber ich konnte nicht mit dem Gedanken leben, dich im Stich zu lassen und versagt zu haben. Außerdem hatte ich keinen Bock, mich wieder auf jemand Neues einzulassen. Wer weiß, welche Leichen der im Keller liegen hatte? Also legten wir beide fest, dass wir uns nach meiner Wiederkehr in vier Wochen aussprechen würden und du sagtest: „Wir schauen mal, wie es dann zwischen uns läuft. Jetzt sind wir nicht beieinander und können nicht wissen, wie es zwischen uns ist“, und du versprachst mir, nicht überstürzt zu handeln. In der Zeit suchtest du dir aber bereits eine andere, die dein Ego streicheln konnte. Am Telefon sagtest du noch: „Bald bist du zurück! Puhbär freut sich auf seine Schneckie! Ich liebe dich! Es ist alles gut!“ und danach datest du eine andere. Mir wird schlecht bei diesem Gedanken …
Du musstest dich trennen, denn zweigleisig fahren geht schief. Also hast du zwei Tage vor meiner Rückreise am Telefon unsere Beziehung beendet, mit der Begründung, wir seien zu verschieden und dann gehst du lieber, bevor ich wieder da bin, um es mir leichter zu machen. „Ich weiß, ich kann es nicht, wenn du direkt vor mir sitzt.“ Nee, ist klar. Denn mit dem schlechten Gewissen, mich betrogen zu haben, konntest du mir nicht in die Augen sehen. Also haust du kleines, feiges Würstchen einfach ab. Du wolltest es dir leichter machen, denn du bist ein Egoist. Ich fragte dich, ob eine Frau im Spiel ist. „Nein. Ich stürze mich doch nicht gleich in die nächste Beziehung!“, antwortetest du. Ich kenne dich besser als du denkst, denn du holst dir über deine Frauen-Fänge Bestätigung für dein Ego. Nach dem Prinzip: „Ich kann trotz meines verkackten Lebens Frauen um den Finger wickeln.“
Nun möchtest du gerne mit mir reden und bettelst um ein Treffen – weiß deine Neue das eigentlich? Dass du mir noch Komplimente geschrieben und den Kontakt aufrechterhalten hast? Ich habe dir darauf nicht mehr geantwortet. Wozu? Ich weiß inzwischen, dass ich eine tolle Freundin bin und viel Liebe zu geben habe. Dazu brauche ich deine Komplimente nicht (mehr) und nun ist es zu spät für ein Gespräch! Zwei Monate später willst du reden. Zu spät! Du hast entschieden, fremdzugehen. Du hast entschieden, am Telefon Schluss zu machen und auch du hast entschieden, mir nicht die Wahrheit zu sagen. Leb damit! Du willst nur reden, um dein schlechtes Gewissen aufzuarbeiten. Willst du mir immer noch wehtun, selbst jetzt, da wir getrennt sind?
Lass mich endlich in Ruhe! Du bist ein Schwächling, der sofort Reißaus nimmt, sobald es unbequem wird. Du bist nicht in der Lage, Schwierigkeiten zu meistern und lässt diese immer andere für dich lösen. Ich bin eine Mimose und schwach? Ich kann alleine leben. Ich brauche nicht immerzu ein Betthäschen an meiner Seite. Du bist der ärmste Junge, den ich bisher kennengelernt habe. Du kannst ja nicht einmal lieben – das ist die traurigste Eigenschaft, die es gibt.
Du hast Blumen gepflanzt am Tag, an dem du ausgezogen bist. Schlechtes Gewissen? Das kannst du auch haben! Nicht nur mir gegenüber, sondern vor allem deiner Familie gegenüber. Du bereitest ihnen nur Kummer. Deine Eltern fragen sich, was sie falsch gemacht haben und obwohl du seit fünf Jahren nur Mist baust, helfen sie dir immer wieder aus der Klemme. Dafür bringst du ihnen niemals Dankbarkeit oder Liebe entgegen.