Im Nachhinein hätte sie es besser wissen müssen, doch als es begann, fühlte sich alles nur schön und richtig an. Eine anonyme Autorin über eine böse Überraschung und schmerzhafte Erfahrung
Ich kannte ihn durch eine Freundin von meiner Arbeit am Tresen. Er ist ab und zu Türsteher bei uns im Club. Er war eigentlich nicht so mein Typ und hätte meine Freundin mich nicht auf ihn aufmerksam gemacht, wäre er mir wahrscheinlich gar nicht aufgefallen. Was mir dann jedoch gleich auffiel, das war sein Lächeln. Ja, sein Lächeln hat es mir sofort angetan. Es war frech und irgendwie sexy.
Nach einigen Wochen regelmäßigem Kontakt per WhatsApp, verabredeten wir uns zum Fischessen am Hafen. Wir redeten viel und danach tranken wir bei mir noch einen Kaffee. Hmm, dachte ich mir, der ist ja doch ganz nice. Gucken wir mal, wie sich das entwickelt.
In den darauf folgenden Wochen waren wir täglich im Kontakt, trafen uns, frühstückten oder chillten einfach mal zusammen. Beim vierten Date bei ihm lagen wir auf der Couch – ich blieb immer sehr distanziert, da ich von dem letzten Mann in meinem Leben sehr enttäuscht wurde –, da nahm er mich plötzlich in den Arm und ich ließ mich fallen, ließ es zu und genoß einfach nur. Mann, dachte ich, das fühlt sich aber verdammt gut an. Wir redeten über Gott und die Welt, konnten zusammen aber auch einfach nur schweigen.
Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir uns nicht einmal geküsst und ich dachte: „Wow, der will nicht gleich mit mir in die Kiste, er könnte es vielleicht ernst meinen. Er baut zwar normalerweise Mauern auf, aber vielleicht ist er der Mensch, der meine Mauer wieder einreißt.“
So ließ ich seine Nähe zu und es war ein tolles Gefühl, ich fühlte mich wohl und geborgen bei ihm. Er war auch in der Zeit für mich da, als es mir schlecht ging und ich mich sehr alleine fühlte.
Irgendwann mussten wir zusammen arbeiten. Er als Türsteher, ich am Tresen. Wir hatten abgemacht, dass ich bei ihm schlafe, man war ich aufgeregt.