Dann kam nach wenigen Wochen der Tag, an dem du dich von deinem Freund getrennt hast. Du wolltest zu mir. Ich war der glücklichste Mensch der Welt. Schließlich wusste ich es vom ersten Moment an. Die ersten Wochen waren traumhaft. Wir haben kaum geschlafen, obwohl wir beide immer früh raus mussten. Es ging alles so schnell, aber nicht zu schnell. Ich war einfach verliebt und du hast mir suggeriert es auch zu sein. Suggeriert ist das richtige Wort, denn sagen konntest du so etwas nicht.
Über Gefühle reden ging bei dir gar nicht und auch zeigen konntest du deine Zuneigung nur sehr schlecht. Das war mir aber egal, meine Liebe reichte auch für zwei. Du hast mir gesagt, wie liebevoll du mich findest und dass du dich noch nie einem Mann so schnell geöffnet hast. Du kennst deine Probleme über Gefühle zu reden und du findest es toll, wie gut ich das kann. Mit der Zeit allerdings wurde ich unsicher. Du wolltest das mit mir partout nicht öffentlich machen, es durfte – gerade im Verein – niemand davon wissen. Deine Eltern wussten nichts, während ich meinen das erste Mal von einer Frau erzählt habe. Ich dachte wirklich, wir zwei – uns trennt nichts mehr.
Meine Unsicherheit allerdings stieg von Tag zu Tag. Du konntest nicht zu mir stehen und es mir gegenüber auch nicht zeigen, dass du mich liebst. Dann kam der Tag, an dem ich gesagt habe, ich sei unglücklich. Es war eigentlich nur ein Hilferuf, ich habe mich nie wirklich unglücklich gefühlt. Für dich war das der Moment, an dem du zugemacht hast. Du warst danach ganz anders. Noch kälter, noch distanzierter.