Du warst wie vom Erdboden verschwunden. Keine verzweifelte Nachricht, kein Anruf konnte dich erweichen. So vergingen die beiden dunkelsten Monate meines Lebens. Nie zuvor habe ich so gelitten, so viel geweint.
Dann tauchtest du nochmal im Büro auf – doch ich ignorierte dich, so wie du mich in den letzten Wochen. Diese Begegnung ließ dich aber nicht kalt, du nahmst wieder Kontakt auf – und ich konnte nicht anders, als dir zu antworten.
Noch ein wenig machten wir weiter, diesmal mit der Prämisse, nur eine Affäre zu haben, auf freundschaftlicher Basis. Auch darauf ging ich ein, Hauptsache ein kleines bisschen von dir, besser als gar nichts, so schlecht ging es mir ohne dich. Doch irgendwann kam der Punkt, an dem es keinen Sinn mehr machte.
Vergessen konnte ich dich nie, kann es nicht. Ich werde den Gedanken nicht los, dass das mit uns etwas Einmaliges war – geworden wäre. Zu viele Fragen sind offen – zu viele Versprechungen unerfüllt. Wer weiß, vielleicht hast du mich auch die ganze Zeit genauso belogen, wie deine Frau. Am liebsten würde ich dir so viele Dinge an den Kopf werfen und dann wiederum frage ich mich, wozu überhaupt?
Ich bin kein rachsüchtiger Mensch, aber das du einfach so davon gekommen bist, feige, ohne die Verantwortung zu übernehmen, und dein scheinheiliges Leben weiterlebst, das lässt mich nicht los. Das ist nicht fair – nicht deiner Frau, deinem Kind – und auch nicht mir gegenüber.
Vielleicht schaffe ich es mit diesem Text, die Vergangenheit ruhen zu lassen, nun endlich Abschied zu nehmen und meinen inneren Frieden wiederzufinden.
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Anna Zimt
Redaktion
Eric Hegmann