Du gingst und kamst nie wieder

Wenn die Realität alle Träume zerstört: Nach fünfzehn Monaten blickt unsere anonyme Autorin auf eine schmerzhafte Trennung zurück, die ihr Leben aus den Angeln hob

Familie, Hochzeit, Haus und Garten: Alles, was ich mir als Kind erträumt hatte, ist in Erfüllung gegangen. So schön wie sich das anhören mag, war es dann allerdings nicht.

Ich habe in meinen Vorstellungen immer in einer perfekten Welt gelebt und die Realität dabei völlig aus dem Blick verloren, habe deine Signale monatelang nicht bemerkt. Habe immer nur an meine kleine heile Welt gedacht, die nicht zerbrechen durfte. Und wenn ich manchmal wütend war, habe ich mir Gedanken gemacht, wie es wohl wäre, mit unserer Tochter alleine zu leben. Und jedes Mal lief mir dabei ein Schauer über den Rücken und ich wurde wieder darin bestätigt, dass du meine Welt bist. Bis zu dem Tag, an dem du mich verlassen hast und nie zurückgekehrt bist.

Das war der Tag, vor dem ich immer schon Angst gehabt hatte. Es gab so viel Streit, so wenig nette Worte und so viele Vorwürfe. Ein Streit, der alles in meinem Leben veränderte. Aber wer glaubte schon daran, dass dies das Ende sein würde? Ich sicherlich nicht. Ich war mir sicher, du würdest bald zu uns zurückkehren und wir würden gemeinsam auch diese schwere Zeit überstehen.

Wochen vergingen, schlaflose Nächte, Tage, an denen ich nicht gegessen, dafür aber viel geweint habe. Und du warst immer noch nicht zurück. Wie verzweifelt muss ein Mensch sein, einen anderen Menschen zu bitten, zu bleiben? Wie viel Liebe erträgt ein Mensch? Ich habe mich übergeben, als du sagtest, du liebtest mich nicht mehr, ich bin vor dir zusammengebrochen. Und dich hat es kalt gelassen.


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