Er machte ihr einen Heiratsantrag, sie war so glücklich wie lange nicht mehr. Dann erlebte unsere anonyme Leserin eine große Enttäuschung. Würde sie ihm eine zweite Chance geben? Würde er die zweite Chance nutzen?
Kennengelernt haben wir uns über einen Bekannten. Ich lebte getrennt und gerade war die Scheidung im Gange. Mein Bekannter war der Meinung, ich bräuchte wieder einen Mann. Er war nicht der Richtige – darüber waren wir uns beide einig. Zu jung, zu untreu und nicht derjenige, mit dem ich mir mein Leben vorstellen konnte. Aber sein Kumpel wäre eventuell passend. Auf den ersten Blick im sozialen Netzwerk war er allerdings so gar nicht mein Typ.
Trotzdem habe ich ihm eine Freundschaftsanfrage geschickt, ohne Kommentar. Er hat sie angenommen, ohne Kommentar. Naja, dachte ich, schreib ihn mal an. Und daraus entwickelten sich nette Konversationen. Ich mochte seine Art zu schreiben, seine Interessen. Irgendwann telefonierten wir. Huuu … Das schockte mich. Stotternd, fast nicht zu verstehen … Und dennoch redeten wir beinahe eine Stunde lang. Und ich freute mich auf die nächsten Telefonate, freute mich, von ihm zu lesen.
Dann kam das erste Date. Ich hatte Schiss – aber es war ein wundervolles Treffen. Ich fühlte mich wohl, geborgen und überhaupt war es ein schöner Abend. Es entwickelte sich dann alles sehr schnell zwischen uns. Wir zogen bald zusammen. Ich bereute es nicht. Er war der Richtige. Von Anfang an. Nach zwei Jahren hat er mich gefragt, ob ich ihn heiraten möchte. Und ja, ich wollte. Aus tiefstem Herzen. Es war ein wunderschöner Antrag, ich war glücklich.
Für eine Woche, denn dann bekam ich heraus: es gab eine andere Frau. Eine andere, die er vor mir kennengelernt hatte, ein kurzes Irgendwas mit ihr hatte. Es hatte zwischen ihnen aber nicht funktioniert. Sie war Geschichte, als wir uns kennenlernten. Bis sie ihn anschrieb. Ab diesem Zeitpunkt war sie wieder ein Teil von ihm. Neben mir.