Die Sehnsucht kam, als du gingst

Die Sehnsucht kam, als du gingst. Der Schmerz kam und das verzweifelte Gefühl, dass ich ohne deine Nähe plötzlich nicht mehr richtig atmen konnte, nicht mehr richtig sehen konnte, nicht mehr richtig fühlen konnte, denn auf einmal war alles taub, bis auf den Schmerz, dieser blieb und er blieb lange und er tat so furchtbar weh, dass ich manchmal dachte, dass er mich zerreißen würde.

Andere finden sich damit ab, wieder andere suchen sich für die Lücke, die dort hinterlassen wird, wenn ein geliebter Mensch geht, einen Lückenfüller, um den Schmerz nicht fühlen zu müssen, andere weinen den ganzen Tag und lassen alles raus, um irgendwie mit diesem Verlust klar zu kommen.

Ich konnte mich nicht damit abfinden, ich konnte keinen anderen finden, der dich hätte ersetzen können, denn niemand ist so wie du, niemand hat auch nur ansatzweise das bei mir ausgelöst, was du ausgelöst hast, niemand könnte dich je ersetzen. Ganz zu schweigen davon, dass mich diese Art von emotionaler Verarbeitung abstößt, sie ist einfach nicht schön genug, um es zu verdienen, ein Gefühl zu verarbeiten. Sie ist zu einfach und Gefühle sind nicht einfach.

Ich konnte nicht weinen. Ich konnte nicht weinen, wenn mir danach war, denn niemand wusste, wie ich mich fühlte oder was passiert war, was zwischen uns passiert war und so sollte es auch bleiben, ich hatte es dir versprochen und so weinte ich leise, war den ganzen Tag traurig, habe den ganzen Tag an dich gedacht, habe über dich und deine Gründe, so zu handeln, nachgedacht und über alles, was geschehen war, um so furchtbar schief zu laufen.

Ich habe mich so danach gesehnt, mit dir zu reden, doch ich konnte nicht. War es wirklich das, wofür ich es hielt? Warst du derselben Meinung? Konnte es sein, dass es für dich einfach nur ein Spaß war und nicht mehr? Ich habe mich so lange nach dir, deiner Stimme, deiner Nähe und einer Antwort gesehnt.


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