Der längste Abschied

Wenn Liebe nicht genug ist, um zwei Menschen zusammenzuhalten. Ein Leserbeitrag von Yasmine über einen Abschied in mehreren, schmerzhaften Schritten

Eine Frau auf einem Berg, die zum Meer schaut und sich fragt, was ihr Sinn des Lebens ist.

An diesem Morgen wusste ich, dass eine andere Zukunft auf mich wartet, denn nur ich stand auf diesem Berg, ich ganz allein! Du warst nicht mehr da. Wie es sich anfühlt? Irgendwie befreiend …

Manchmal drehe ich mich im Kreis und komme kaum vorwärts, so scheu. An den meisten Tagen aber gehe ich geradeaus und bemerke, dass du doch bei jedem meiner Schritte an meiner Seite bist. Ein stilles Abkommen, das wir getroffen haben. Nach dem Ende.

Dieses Ende machte mich vor sechs Jahre zu einem Schatten meiner Selbst. In den Jahren danach warst du immer noch da. Ganz leise, ganz bedingungslos, immer gewesen. Die Jahre über habe ich immer wieder an dich gedacht und mir immer wieder die Fragen gestellt, warum der Mensch, der mich am meisten verletzt hat, es verdient, dass ich immer noch an ihn denken muss!

Dir ging es genauso und wir trafen uns wieder, an den Landungsbrücken. Wir machten einen Spaziergang an der Elbe und es fühlte sich so an, als wenn wir jede Sekunde kostbar nutzten, die wir die letzten sechs Jahre miteinander verpassten. Erinnerst du dich an diesen Tag? Das Wetter zeigte all seine Facetten, genauso wie wir sie erlebten, diese Beziehung vor vielen Jahren. Ich hatte das Gefühl, nach Hause zukommen, als du mich in die Arme nahmst, als wir uns wieder trafen. Die Sonne schien und alles fühlte sich so leicht und vertraut an.


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