Der Fehler meines Lebens

Manches kann man erst schätzen, wenn man es verloren hat. Unser anonymer Autor hat aus Angst, etwas falsch zu machen, erst recht einen großen Fehler begangen. Wenn schon ein Happy End nicht möglich ist, vielleicht zumindest ein versöhnliches Ende?

Ich lerne dich auf einer Party kennen, eine Party von einem Freund von einem Freund. Du hast diese gestreifte Hose an. Ich wusste von der ersten Sekunde an: Dieses Mädchen ist etwas Besonderes. Ich geh zu dir rüber, rede mit dir. Mein Herz schlägt schneller.

Ich spüre ein Gefühl, das ich davor noch nie hatte. Liebe? Es reißt mich um. Ich verliebe mich auf den ersten Blick. Ich zeichne dir ein Herz auf die Tanzfläche. Tanze mit dir. Habe den Spaß meines Lebens. Mit einem wahnsinnigen Mädchen.

Ich komme nach Hause. Ich fange das Weinen an. Ich habe gerade einen Engel getroffen. Danke Schicksal, dass ich sie treffen durfte! Wir verlieben uns. Ich habe mir anfangs gesagt, das ist die Liebe meines Lebens und es auch so gemeint.

Es kommt etwas Tragisches. Ich bin jung und naiv. Du hast eine Krankheit. Du bist dauernd schlecht drauf. Du hast Depressionen und ich höre das zum ersten Mal. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich habe Angst. Angst um dich, Angst, Fehler zu begehen.

Ich habe das Gefühl, ich verschlimmere die Situation mit meinen Aussagen. Ich sage zu dir Dinge, die dir nicht weiterhelfen. Ich frage mich, tue ich dir noch gut? Kann ich dir helfen? Leider war ich nicht stark genug und mache Schluss.

Ich erzähle dir Lügen. Dinge, die nicht stimmen. Die Gründe, warum ich Schluss mache, die einfach nicht stimmen, weil ich dich nicht verletzen wollte. Ich wollte dich nicht verletzen und tue genau das Gegenteil.

Ich flüchte. Ich lasse dich alleine. Ich breche den Kontakt ab. Ich fühle mich leer. Es fehlt ein Teil von mir. Ein Teil, den mir niemand zurückgeben kann. Etwas, das man vielleicht nur einmal im Leben findet.


Weitere interessante Beiträge