Das Warten hat sich gelohnt

Aus der Schulliebe kann keine Beziehung mit Bestand werden? Oh doch, das beweist diese Liebesgeschichte unserer anonymen beziehungsweise-Leserin über eine zweite Chance und ein Geschenk des Schicksals

Meine erste große Liebe lernte ich in der Schule kennen. Alles fing mit einem Papierschnipsel an. Der Junge war 13 Jahre alt und kam in meine Klasse. Meine Banknachbarin fragte mich, ob ich den Neuen haben möchte. Er sähe so süß aus! Und ich antwortete: ja.

Sie schrieb ihm auf einen kleinen Papierschnipsel meinen Namen und fragte: „Willst du sie treffen?“ Verlegen schauten wir uns an. Nach zwei Wochen wurde daraus eine Beziehung. Nach zwei Monaten hatten wir beide unser erstes Mal.

Die Beziehung war aufregend und in den Sommerferien besuchte ich ihn zuhause. Wir verbrachten den ganzen Tag im Bett, gingen in die Stadt und schauten einen Film. Wir schwebten nur so vor Glück. Doch nach vier Monaten war die Beziehung vorbei, weil er glaubte, ich hätte ihn betrogen.

Viele Tränen, viel Schmerz … es vergingen ganze fünf Jahre, als ich plötzlich eine Nachricht im Messenger von ihm fand. Er bat um meine Hilfe, entschuldigte sich für all das, was damals passiert war.

Ich war überrascht und sprachlos. Aber weil auch ich eine ganze Menge erlebt hatte und wusste, wie es ist, am Abgrund zu stehen und nicht mehr weiter zu können, antwortete ich ihm. Und so schrieben wir zwei Wochen, als ob es nie einen Cut gegeben hätte, als ob die Liebe nur verschüttet, aber nie weg gewesen wäre.

Er schrieb dann eines Tages: „Irgendwie lieb ich dich ja.“ Ich war fassungslos und wollte ihm einreden, dass das alles doch nicht stimmte und ich ja wusste, dass er das nur so sagen würde.


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