Eifersucht. Ungewissheit. Fernbeziehungen sind eine Herausforderung. Aber Liebe kennt immer einen Weg. Ein Beitrag einer anonymen beziehungsweise-Leserin
Ich dachte immer, mir würden Fernbeziehungen nichts ausmachen. Wenn man genügend Kontakt hätte und eine gute Beziehung führt, würde das schon gehen. Was habe ich mich überschätzt. Ich leide wie ein Hund. Und das, obwohl wir uns nie länger als 23 Tage (ja, ich zähle jeden einzelnen mit) nicht sehen. Fernbeziehung bedeutet Kontrollverlust. Kontrollverlust bedeutet Unsicherheit. Und meine Unsicherheit mündet in Verlustangst. Ich male mir die unrealistischsten Schreckensszenarien aus, was du dort, im Land wo der Käse wächst, alles anstellen könntest.
Leider bin ich ein Mensch, der von Natur aus zu viel denkt. Und ein Mensch, der noch so abgelenkt sein kann und trotzdem nebenbei genug Zeit zum Gedankenkarussell fahren hat. In solchen Momenten ist die Fähigkeit des Multitaskings wirklich negativ. Von „du könntest jemand besseren finden“ über „du könntest etwas mit deiner Mitbewohnerin anfangen“ bis zu „du könntest schlicht und einfach vergessen, dass ich deine Freundin bin“, ist alles dabei. Auch wenn ich in klaren Momenten weiß, dass das wohl ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist, kann ich mich in diese Ängste hineinsteigern. Und ja, ich bin emotional genug, dass ich dir meine Gedanken mitteile. Das ist nicht unbedingt klug − und trotzdem kann ich nicht anders.