Brief an den Mann, der mir wehgetan hat

Manchmal ist es nicht das Beziehungsaus, das schmerzt, es ist das Fehlen jeglicher Erklärung. Was war geschehen? Habe ich etwas falsch gemacht? In diesem anonymen Leserbeitrag zieht eine Verlassene Bilanz

Wie soll ich etwas für mich selbst klären, wenn ich dein Verhalten nicht verstehe?

Ich hätte mir eine Erklärung von dir gewünscht. Gewünscht, dass du gerade stehst, für das, was du getan hast. Und mir offen sagst, was vielleicht auch ich falsch gemacht habe. So hätte ich wenigstens für die Zukunft lernen können. Ich weiß nicht, was ich erwartet hätte, jedenfalls nicht diesen lautlosen Abgang. Der verletzt am meisten. Denn ich dachte, ich bin etwas Besonderes für dich. Aber dann erfahre ich die Respektlosigkeit am eigenen Leib. Auch am Ende dieses Briefes frage ich mich, warum es so kam und warum du mir das angetan hast. Ich habe viele Rückschläge erlitten. Aber dieser bleibt, weil ich ihn nicht verstehe.

Du wirst diesen Brief nie bekommen, ich werde dir nie ins Gesicht sagen, was du in mir bewegt hast. Ich bin sehr enttäuscht darüber, wie alles kam. Enttäuscht, weil ich mich in dir getäuscht habe. Dadurch, dass ich nie eine Erklärung bekommen habe, fühlt sich diese Enttäuschung so leer an. Aber gleichzeitig auch falsch. Trotz der Wut bleibt ein wenig Hoffnung an das Gute im Menschen, so wie ich dich kennengelernt habe. „Man lernt einen Menschen erst bei der letzten Begegnung kennen“, ergibt nun Sinn. Das Einzige, was sich echt anfühlt, ist der Schmerz. Manchmal endet es in Liebe und manchmal tut es einfach nur weh. Und ja, du hast mir sehr wehgetan.


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