Bis das Glück sie scheidet

Natürlich war nicht alles perfekt. Nein! Oft bekam mein Vater kleine Liebeszettel an das Auto seines Onkels geklebt. Mein Vater war sich darüber bewusst, wie er auf Frauen reagierte und meine Mutter litt auch sehr darunter. Er zerriss die Zettel vor meiner Mutter, um ihr zu verstehen zu geben, sie sei die Eine.

Eines Tages musste mein Vater für eine Weile zurück nach Hamburg. Zu diesem Zeitpunkt merkten beide, es war mehr zwischen ihnen. Es wäre perfekt gewesen, wäre da nicht ihre Familie. Mein Großvater war sehr feindlich ihm gegenüber eingestellt gewesen und verbot meiner Mutter den Umgang mit ihm. Ein Ausländer? Nicht mit ihm. Nicht für seine Tochter!

Mein Großvater verbot meinen Eltern den Umgang

Egal, wie überzeugend sie war, er wollte es nicht. Doch ihre Liebe aufgeben? Nein. So hat meine Uroma beiden Obdach gegeben und sie bei sich versteckt. Sie merkte früh, es war mehr als nur eine Liebelei. Es war für beide die große Liebe.

Meine Mama wurde schwanger und ihre Eltern sagten, sie akzeptierten so ein Kind nicht und sie solle abtreiben. Sie wehrte sich und entschied sich für das Leben des Kindes, das aber leider ein Sternchen wurde. Als sie das erfuhr, saß sie weinend auf der Treppe. Sie dachte, alles sei vorbei. Doch mein Vater kam und wischte ihr die Tränen aus dem Gesicht und meinte, sie schaffen alles zusammen, er liebe sie, er gebe sie nicht auf.

In seinen Armen verlor Mama auch den Hang zur Realität. Sie waren jung, hielten sich nicht an die Vorschriften der Ärzte. Also kam ich! Diese Schwangerschaft war ebenso eine Prüfung für ihre Liebe. Natürlich war es eine Risikoschwangerschaft, die von Schwangerschaftsdiabetes bis hin zu Vergiftungen beinahe alles beinhaltete. Immer an der Seite meiner Mutter stand aber ihr wahr gewordener Traum.

Mein Vater ließ sie nicht im Stich. Er sparte viel, um ihr schöne Geschenke zu machen. Um ihr alles zu ermöglichen. Natürlich waren meine Großeltern nicht froh darüber. Mittlerweile akzeptierten sie aber den wunderschönen Orientalen. Oft brachte er sie auch zum Lachen, wenn er mal wieder beim Kartenspiel trickste wie ein Meister.

Für meine Eltern war ihre Tochter das größte Glück

Als meine Großeltern schließlich mir ins Gesicht schauten, war alles vergessen und es war um sie geschehen. Der kleine Wonneproppen mit dem wuschigen, schwarzen Haar und den großen braunen Augen, hat jeder aus der Familie geliebt. Für meine Eltern war ich sofort das größte Glück, mein Vater wich mir nicht mehr von der Seite.

Leider trennten sich die beiden, mein Vater musste eine Landsfrau heiraten. Doch noch heute weint er meiner Mutter nach, er weiß noch genau, wie die Straße hieß, in der sie sich das erste Mal gesehen haben. Er trinkt jeden Abend und ruft sie an, säuselt ihren Namen.

Noch heute weint meine Mutter, wenn sie mich neben meinem Vater sieht. Ich fragte beide einmal: „Werdet ihr jemals übereinander hinwegkommen?“ Von beiden erhielt ich ein wehmütiges „Nein.“ Beide wissen allerdings, es gibt kein Zurück mehr.

Aber Papa, aber Mama, für das nächste Leben müsst ihr mir versprechen: Haltet euer Wort und heiratet.

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