Beziehung aufgewärmt 2.0

Als ich dann zu dir fuhr, wir gemütlich in deiner Garage saßen, der Ofen angeheizt war und wir uns über den Ausgang unserer Zeit unterhielten, merkte ich, dass du dir die Schuld daran gegeben hattest. Mir tat es so leid, denn es war allein meine Entscheidung gewesen, den Weg nicht weiter mit dir gegangen zu sein. Ich sagte dir, dass du nichts hättest tun können, um mich umzustimmen, und es an meinen Baustellen lag, dass ich alles abgebrochen hatte.

Du warst so toll mit deinem Verständnis. Du hast mehr getan, als ich je erwartet hätte. Wir küssten uns, alles war wieder da. Dieses Gefühl, mit dir an meiner Seite jede Baustelle, jedes Problem und jeden Sturm zu bezwingen, weil du einfach da bist. In dieser Nacht ließ ich mich fallen, war dir ganz nahe und wusste, es würde alles gut werden, der zweite Weg war der richtige und genau so fühlte es sich an, für mich. Ich vertraute dir, vertraute darauf, dass wir gegenseitig unser Zuhause bei dem anderen finden würden. Alles andere würde sich mit der Zeit zeigen, aber das Wichtigste war da: Vertrauen, tiefe Gefühle und Hoffnung.

Dann stand Weihnachten vor der Tür und ich merkte, dass deine Laune immer schlechter wurde. Das mit uns hatte gerade erst begonnen und die Frage, ob wir Weihnachten zusammen verbringen, stand nicht im Raum. Ich verbrachte Heiligabend bei meiner Familie, du bei deiner. Später am Abend kam ich zu dir. Wir hatten gesagt, dass wir uns gegenseitig nichts schenken. Wir waren in dem Punkt auch anders. Wir legten beide keinen Wert auf materielle Dinge. Aber wie das dann so ist, einer hält sich nicht daran und besorgt doch eine Kleinigkeit. Ich wollte dich aufmuntern, dir zeigen, dass jemand an dich denkt und diesmal ich diejenige bin, die für dich da ist.

Ich habe gemerkt, dass es dir nicht gut ging. Irgendetwas war, das habe ich gespürt. Aber du wolltest mich nicht bei dir haben und plötzlich bekam ich keine Antworten mehr auf meine Nachrichten. Anrufe nahmst du nicht an. Nach drei Tagen fuhr ich zu dir. Verletzt, weil du ohne ein Wort, ohne eine Erklärung so mit mir umgegangen bist. So kannte ich dich nicht. Du sagtest, du hättest Angst, dass ich es mir wieder anders überlegen würde, es alles viel zu schnell gehe, und da waren sie wieder: Angst, Wut und Verständnislosigkeit, weil ich dir vertraute, mich fallen ließ und du nun an dem Punkt warst, mich zu verletzen, weil ich dich viel zu nahe an mich heran ließ, weil ich es so wollte. Du hattest mich ausgeklammert und ausgesperrt, ohne ein Wort.


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