Wir hätten es besser wissen müssen: Das konnte nicht lange gut gehen. Es war unmöglich für mich, eine Nebenrolle in deinem Leben zu spielen, in dem ich eine Hauptrolle übernehmen wollte! Jedes Mal, wenn ich vermutete oder erfuhr, dass du sie triffst, fühlte ich diesen unerbittlichen Schmerz in mir. Eine Mischung aus Wut, Selbstzweifel und tiefster Traurigkeit, gepaart mit meiner unaufhörlichen Dickköpfigkeit, dich nicht verlieren zu wollen. Es zerriss mich innerlich und du hast das nie verstanden.
Irgendwann ergab sich für mich die Möglichkeit, einen Neustart zu wagen: neuer Job, neue Wohnung, neuer Abschnitt. Dann wurde mir bewusst, dass ich in diesem neuen Abschnitt keinen Platz für unsere „beinahe Liebe“ lassen durfte. Der Schock, der mir noch heute tief im Mark sitzt, begleitete mich zwar, aber all die Schmerzen dieser Tragödie wollte ich nicht in mein neues Leben mitnehmen und dort erneut aufleben lassen.
Einmal fragtest du mich, ob ich all das bereue. Meine Antwort darauf lautet ganz klar: „Nein!“ Was ich aber bereue, ist, dass wir nie eine Grenze ziehen konnten. Ich bereue, dass unsere tatsächlich existente Zuneigung keine Möglichkeit hatte, zu einer Freundschaft heranzuwachsen. Und meine größte Angst hat sich leider erfüllt: Du bist weg, weil ich es heute nicht mehr ertrage, dir unter die Augen zu treten, ohne zu zittern und mich verloren zu fühlen. Du sollst wissen, dass du immer ein Teil von mir sein wirst. Ich wünsche dir, dass du glücklich wirst.
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