Aus dem Glück wurden Tränen

Sie verliebten sich, trennten sich von ihren Partnern und wollten gemeinsam ein neues Liebesglück versuchen. Doch was so intensiv begann, entwickelte sich zu einem Nähe-Distanz-Konflikt voller Forderungen und Zurückweisungen

Als ich dich kennenlernte, fühlte sich alles so unfassbar schön an und meine – bis dahin langweilige – Welt begann auf einmal, sich neu zu drehen. Kein Tag verging, an dem wir keinen Kontakt hatten und bis spät in die Nacht telefonierten oder geschrieben haben. Uns war es völlig egal, dass wir nächsten Morgen zeitig aufstehen mussten und somit über Wochen nur wenig Schlaf bekamen. Unsere Kommunikation wurde regelrecht zur Sucht, von der wir nicht loskamen – und das war schön so. Trotz der Beziehungen, in denen wir beide steckten.

Unsere Treffen häuften und unser Kontakt intensivierte sich. Nichts, aber auch wirklich gar nichts, fühlte sich falsch oder wie Fremdgehen an. Selbst dann nicht, als wir uns zum ersten Mal küssten. Ab da war uns klar, dass mehr zwischen uns steckte außer einer magischen Verbindung, die man nicht erklären konnte.

Die Tage und Wochen vergingen und das Gefühl, dich sehen zu müssen, wuchs stetig weiter. Dann kam der Tag der Tage, an dem wir uns von unseren Partnern trennten, ohne miteinander darüber gesprochen zu haben. War das ein Zeichen, dass wir zueinander gehören? Jedenfalls dachte ich das zu diesem Zeitpunkt. Von diesem Tag an wurde es zwischen uns noch schöner und wir konnten uns emotional noch mehr aneinander binden. Unsere Treffen mussten nicht mehr heimlich geplant werden und wir waren einfach frei.

Du zeigtest mir von Tag zu Tag mehr, wie sehr du dich in mich verliebt hattest, ohne ein Wort sagen zu müssen. Du machtest es für jeden offensichtlich, dass wir beide zusammengehören, am Ende auch vor unserem Chef. Ich war der glücklichste Mensch auf Erden und ich war mir sicher, dass wir eine Chance auf eine gemeinsame Zukunft hatten.


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