Als sie an einem Abend von der Arbeit kam, hatte er sie verlassen. Nun fragt unsere anonyme Autorin sich: Hat sie ihn vielleicht erst durch ihre Verlustangst in die Arme der Anderen getrieben?
So viele Jahre sind wir jetzt nicht mehr zusammen und doch bist du immer noch fast täglich in meinem Kopf. Du warst meine erste große Liebe, ich war 16 und du 18, als wir uns kennen lernten. Es war Liebe auf den ersten Blick und wir verbrachten einige Jahre zusammen. Mit Höhen und Tiefen.
Viele wichtige Lebensabschnitte haben wir gemeinsam durchlebt. Von der ersten gemeinsamen Wohnung bis zum Abschluss unserer Ausbildungen. Und sogar einen Antrag hast du mir nach ein paar Jahren gemacht.
Ich weiß, mit mir war es nicht immer leicht. Ich konnte mein Glück von Beginn an nicht fassen, dass du gerade mit mir zusammen sein wolltest. Und genau das war das Problem. Meine Angst, dich zu verlieren, hat am Ende wahrscheinlich alles kaputt gemacht und dich in die Arme einer Anderen getrieben.
Du bist gegangen. Als ich an einem Abend von der Arbeit kam, waren du und deine Sachen aus unserer gemeinsamen Wohnung verschwunden. Du hast mir nur eine Nachricht hinterlassen, dass du das alles so nicht mehr kannst und du keine Gefühle mehr hättest.
Die ersten Jahre unserer Beziehung waren unbeschwert, da man mit 16, 17, 18 Jahren noch nicht viel erwartet. Doch je älter ich wurde, desto unsicherer wurde ich, ob du bei mir bleiben würdest und ob es nicht noch etwas Besseres gäbe. Mittlerweile weiß ich, dass du das Beste warst, das mir je passiert ist.