An den Mann, der nicht in der Lage war, mich zu lieben

Er hatte sie bereits seinen Eltern vorgestellt und sie schwebte im siebten Himmel. Da musste unsere anonyme Autorin feststellen, dass sie einer großen Illusion aufgesessen war

Als wir uns vor etwas mehr als drei Monaten kennenlernten, war ich eigentlich an einem Punkt, an dem ich mir vorgenommen hatte, für mindestens den Rest des Jahres niemanden mehr an mich heranzulassen. Nach der Trennung von meinem Mann, mit dem ich leider weiterhin unter einem Dach wohnte, und zwei riesigen Enttäuschungen binnen eines Jahres, war ich am Boden zerstört, wollte mich nur noch verkriechen. Ich hatte in diesem Jahr schon so viele Tränen vergossen wie noch nie zuvor. Jemanden kennenzulernen lag mir noch nie so fern wie zu diesem Zeitpunkt. Doch dann kamst du …

Ich hatte mir ein neues Hobby gesucht, spielte in einem Team, und wer konnte schon ahnen, dass es ausgerechnet dort passieren sollte … Dass ausgerechnet unser Gegner dich mitbrachte. Wir hatten direkt einen guten Draht zueinander. Am nächsten Tag fragte mich eine meiner Team-Kolleginnen, ob ich abends mit auf ein Spiel kommen wolle. Nach langer Überredungskunst und der Anmerkung „Der nette junge Mann von gestern Abend ist auch da“ habe ich mich dazu überwunden, mitzukommen. Sie hatte wohl direkt gemerkt, dass da etwas zwischen uns war.

Nach deinen Spielen kamst du zu uns, hast dich zu mir gesetzt und bevor wir gefahren sind, hast du mir noch schnell einen Zettel in die Hand gedrückt. Darauf, ganz altmodisch in Zeiten von Smartphone und Co.: deine Telefonnummer. Ich fand diese Aktion total süß und da du mir auch sehr sympathisch warst, schrieb ich dir. Deine Antwort kam prompt und wir verabredeten uns direkt für den nächsten Tag. Wir trafen uns, unterhielten uns über alles Mögliche und waren völlig auf einer Wellenlänge. Die Sympathie zwischen uns wuchs stetig an. Von diesem Tag an sahen wir uns regelmäßig. Du stelltest mich deinen Eltern vor, wir verbrachten viele Abende gemeinsam und du kamst mit zu meinen Spielen. Natürlich schliefen wir auch miteinander und es war einfach unbeschreiblich. Ich war wie Wachs in deinen Händen, sobald du mich berührtest.


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