Es gibt Liebesdienste in Beziehungen, die sind gar keine. Denn sie machen mehr Arbeit, als wenn man sie selbst erledigen würde. Sie sollen gar nicht wirklich helfen, fürchte ich manchmal, sie sollen nur sagen: „Schau mal, ich tue was!“ Und wenn das Lob ausbleibt – wozu auch, ich meine: Einkaufen? – wird noch dreimal am Ärmel gezupft, damit Mama (so schnell wird aus der Geliebten eine Erziehungsberechtigte) auch ganz sicher registriert, welchen Einsatz ihr Herzblatt da gerade zeigt. Ehrlich, das ist anstrengender, als würde ich selbst einkaufen gehen.
Einkaufen ist das eine. Das funktioniert auch mit der Abendplanung.
Pling. „Hast du mal wieder Lust auf Kino? Date-Nacht?“ Dazu ganz viele Herzchen und Küsschen. Wem könnte da nicht romantisch zumute werden? Er ist einfach der Beste, denke ich. Noch. Ich antworte so konkret wie möglich, ich weiß, was passiert, würde ich nur „Ja. Wann?“ senden: eine stundenlange Auseinandersetzung über Film, Ort und Zeit.
„Ja! Bitte kein Superhelden-Film. Ich würde gerne die Biografie sehen, über die wir gestern gesprochen hatten. Gerne Donnerstagabend. Gleich die Vorstellung um 20 Uhr, im Kino in der Innenstadt, dann können wir vorher zum Italiener. Besorgst du die Karten?“
Pause. Er tippt. Er löscht. Er tippt wieder.
Ich hole mir einen Tee, denn ich weiß, was gleich passiert.
Pling. „Eine Doku? Echt jetzt? Nach einem langen Arbeitstag will ich was Heiteres. Können wir ja noch klären. Wann kannst du denn? Ich bin nächste Woche schon ziemlich dicht.“
Und da sind wir wieder: Mit einer super Idee Eindruck schinden, aber in der Ausführung gründlich scheitern. Und wer am Ende die Tickets online bestellt hat, weil das Passwort nicht greifbar war? Genau.