Auf der einen Seite war ich überglücklich, wieder von dir zu hören, doch auf der anderen Seite wusste ich nicht, was ich davon halten sollte. Ich hoffte, dass wir einen Weg finden würden. Ich hoffte, dass du mir sagen würdest, dass du genauso fühlst wie ich. Ich wusste nicht, wie ich mich verhalten würde, wenn das eines dieser „Lass uns Freunde bleiben“-Gespräche werden würde. Aber da hatte ich mir – wie so oft in meinem Leben – unnötig Gedanken gemacht. Es wurde keines dieser Gespräche, denn du sagtest mir, dass du mich liebst!
Wochenlang hatte ich darauf gewartet und nun, als ich tausend Meilen entfernt war, ist dir endlich bewusst geworden, was du fühlst. Ich weiß noch genau, wie ich mir diese Nachricht immer und immer wieder anhörte und mein Glück kaum fassen konnte. Das Lächeln war wie eingebrannt in mein Gesicht, mein Herz schlug Purzelbäume und ich wäre dir am liebsten um den Hals gefallen, aber da lag ja noch der Ozean zwischen uns.
Zu diesem Zeitpunkt war ich mir noch sicher, dass alles gut werden würde. So sah es ja auch aus: Wir planten meine Rückkehr und waren beide super glücklich, dass alles ein gutes Ende nehmen würde. Du sagtest mir immer wieder, wie sehr du dich freust und wie gespannt deine Freunde seien. „Ich bin verliebt und nichts hält mich ab“, hast du gesagt.
Und ich zog mich immer weiter zurück. Ich begann zu zweifeln und fühlte mich unter Druck gesetzt. Immer wieder stellte ich mir alle möglichen Fragen und dachte an all das, was schiefgehen könnte und vergaß darüber meine Freude. Ich vergaß, mich zu freuen und daran zu glauben, dass alles gut werden würde. Ich verspürte Angst. Angst davor, nicht gut genug zu sein … Angst davor, dass deine Freunde mich nicht akzeptieren würden … Angst davor, dass meine Vergangenheit mich einholen würde… Angst davor, dass du trotz allem die Käufliche in mir siehst …