Abschied mit einem Kuss

Ein Ende zu akzeptieren, ist nie leicht, nicht einmal wenn es keinen richtigen Anfang gegeben hat. Eine Abschiedsgeschichte einer anonymen beziehungsweise-Leserin.

So liebevoll, so verständnisvoll, so gutmütig. So war Er. Mein Online-Freund. Sein Kuss nach einem Jahr des Wartens war der schönste, den ich jemals bekommen habe. Und gleichzeitig war er der letzte.  

Wie kann ein Mensch so ehrliche Gefühle präsentieren, wenn er doch nicht bereit ist für einen Neuanfang? Dabei verstanden wir uns toll beim Chatten. Er fehlt mir, mein bester Freund im Handy. 

Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, dich im Spiel zu versenken, und ich konnte mich wunderbar über die eigene Niederlage amüsieren. Du gabst mir Mut, Zuversicht und emotionalen Halt. Dafür danke ich dir. Wir konnten über alles reden, jede Freude teilen, uns zusammen ärgern.

Du fehlst mir. Und trotzdem kann ich dir nicht mehr schreiben. Denn dann würde mein Kopfkino verrückt spielen. Und ich darf nicht davon träumen, dich jemals wieder küssen zu dürfen. 

Ich werde deinen Abschiedskuss nie vergessen

Nach mehreren erfolglosen Startversuchen wollten wir beide es ein letztes Mal miteinander versuchen. Wir trafen uns auf einen Kaffee auf halber Strecke. Alles war so vertraut, als ich in dein Gesicht blickte. Meine Augen funkelten wie Diamanten. Ich konnte den Blick nicht von dir wenden. Ich weiß gar nicht mehr, über was wir uns unterhalten haben, weil ich ständig nur diese Lippen küssen wollte. Noch heute zaubert es mir ein Lächeln ins Gesicht. Wir redeten stundenlang im Auto und Hoffnung wuchs in mir. Hoffnung, dass doch noch alles gut werden würde. Deinen süßen Kuss zum Abschied werde ich nie vergessen. Du wolltest gar nicht losfahren, hast angehalten und mir noch einen Kuss gegeben. Wie viele waren es? Egal, ich war glücklich. 


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