Seine Bücher “Lebt die Liebe, die ihr habt” oder “Erlebte Beratung mit Paaren” dürfen im Regal von Paarberatern, Coaches oder Therapeuten nicht fehlen. Der in Hamburg arbeitende Berater und Autor Michael Mary wendet sich aber auch ganz konkret an die Ratsuchenden selbst: Zuvor mit der “Beziehungs-Trickkiste” und ihren lebensnahen Ratschlägen und Übungen für Paare, nun mit “Der Beziehungscode” an Frauen, die erfahrungsgemäß zuerst in einer Partnerschaft Probleme bemerken und bereit sind, sie anzugehen. Ganz klare Kaufempfehlung, am besten bevor aus dem Problem eine Krise geworden ist! Aber glauben Sie nun nicht, dass Ihr Partner allein die Verantwortung trägt und Sie selbst nicht ebenfalls gefordert wären: Eine eindeutige Schuldfrage gibt es nicht. Sorry.
„Happy wife, happy life“
Beziehungsglück liegt in den Händen der Frau: „Happy wife, happy life“, heißt es. Warum bleibt die Verantwortung immer wieder bei den Frauen hängen?
Michael Mary: Hier geht es nicht um Beziehungsglück, sondern um die Wünsche und auch die Unzufriedenheit von Frauen. Wer unzufrieden ist oder gar leidet, der kann etwas tun, egal ob Mann oder Frau, dafür ist er selbst verantwortlich.
Warum eigentlich lassen sich Partner nicht ändern?
Ob sich jemand verändert, entscheidet er selbst, nicht sein Partner. Allerdings bedingt sich Verhalten in Beziehungen stets gegenseitig. Insofern habe ich die Chance, das Verhalten des Partners zu verändern, indem ich mein eigenes Verhalten verändere.
Und wenn man versucht, den Partner positiv mit Belohnungen zu beeinflussen, wie beispielsweise mit Schokolade, Sex, Shopping? Klappt bei Haustieren doch auch…
Das hat aber wenig mit Beziehung zu tun und schon gar nichts mit Liebe auf Augenhöhe.
„Wie Sie Ihre Partnerschaft verbessern, ohne Ihren Mann zu ändern“. Die weibliche Leserin könnte mit dieser Unterzeile auf die Idee kommen, eine Anleitung in den Händen zu halten, durch die sie bekommt, was sie will. Mit der Lektüre stellt sich aber heraus, dass vor allem sie ihre Haltung und auch ihre Strategie ändern muss, um zum Ziel zu gelangen. Wieso verschweigen sie ihr das?
Wenn ich mein Verhalten in der Beziehung verändere und damit zufriedener bin, habe ich zugleich meine Partnerschaft verbessert. Im übrigen kann man im Titel nicht alles unterbringen, was im Buch vorkommt.
Das längste Kapitel Ihres Buches trägt den Titel: Im Spiegel des Anderen. Da ahne ich doch schon: es geht gar nicht nur um die Macken des Partners sondern auch um meine. Warum gönnen Sie der Leserin nicht das befriedigende Gefühl, dass sie Recht hat und Sie ihr Recht geben?
Wie sollte einer Recht haben, wenn sich Verhalten gegenseitig bedingt? Beispiel: Je mehr sie ihm Vorwürfe macht, desto mehr zieht er sich zurück, und je mehr er sich zurückzieht, je mehr Vorwürfe heimst er sich ein. Wer soll da Recht haben?
Apropos Schuld: Wieviel Schuld tragen eigentlich die Eltern ders Partners? Die haben es doch entweder verbockt oder falsch vorgemacht.
Wenn Sie glauben, man könnte etwas ‘richtig’ machen, abstrahieren Sie von sozialen und familiären Umständen. Jeder zieht seine eigenen Schlüsse aus den Verhältnissen und stellt sein Verhalten darauf ein. Daher kann auch jeder nur selbst etwas daran ändern. Lassen wir die alten Eltern in Ruhe.
Wann ist Ihr Buch “Der Beziehungscode” die perfekte Intervention? Bevor man den Termin beim Paartherapeuten ausmacht? Oder zum Hochzeitstag?
Wenn man merkt, dass man sich in bestimmten Situationen festfährt. Das geht jedem Paar so, es kommt nur auf das Ausmaß an. Am besten vielleicht, wenn immer wieder Ärger aufkommt, aber noch viel Bereitschaft und Liebe da ist, damit umzugehen.
Zum Abschluss ein Klischee: Männer sind verunsichert, weil sie ihre Frauen nicht zu fragen wagen, was die eigentlich wollen. Und Frauen möchten, dass Männer einfach wissen, was sie wollen und schon gar nicht erst fragen müssen. Wie lässt sich dieser Teufelskreis durchbrechen?
Selbst wenn man Frauen fragt, was sie wollen, bekommt man selten klare Antworten. Und wie sollten Männer wissen, was Frauen selbst nicht klar beantworten können? Es wäre gut, wenn beide sich die Mühe machen, herauszufinden, worum es dem einen und dem anderen geht. Das ist nicht unbedingt einfach. Aber wer hat gesagt, dass Liebesbeziehungen einfach wären?
Michael Mary – Der Beziehungscode
Verlag: GU
ISBN: 9783833839504
Das Buch ist u.a. bei Amazon* erhältlich
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