Deine Grundüberzeugungen in der Beziehung
Wir haben unzählige Grundüberzeugungen für alle Lebensbereiche. Im Job lauten diese zum Beispiel: »Ich kann Ziele, die ich mir setze, erreichen.« oder »Ich schaffe nie, was ich mir vornehme.«. Genauso tragen wir etliche unbewusste Überzeugungen in uns, wenn es um die Beziehung zu uns selbst, zu Freunden, Familie und dem eigenen Partner geht. Mir geht es nicht darum, dass du all deine Überzeugungen aufdeckst. Du sollst wissen, dass sie existieren und zumindest deine Kernüberzeugung kennenlernen. Hierbei sind das Enneagramm und das Herausfinden deiner Charakterfixierung besonders hilfreich.
In der folgenden Übung zeige ich dir, wie du einige deiner Grundüberzeugungen in Beziehungen herausfindest, indem du intuitiv, ohne lange zu überlegen, einen Satz beendest. Zum Beispiel: »Eine Beziehung bedeutet für mich, dass …« So kann man auf verschiedene, teilweise sogar unerwartete Sätze und damit auf innere Grundüberzeugungen stoßen.
Übung: Erkenne deine Grundüberzeugung in Beziehungen
Nimm dir einen kurzen Moment, und vervollständige immer wieder spontan den gleichen Satz: »Beziehung bedeutet für mich …«. Es ist sehr wichtig, dass du dabei ehrlich mit dir bist und dich nicht in romantisch klingenden Antworten verlierst, von denen du glaubst, dass du sie so geben solltest. Das Wichtigste bei der Arbeit mit Grundüberzeugungen sind Offenheit und eine ernsthafte Ehrlichkeit zu sich selbst. Du kannst dabei auch zunächst körperlich eine Haltung einnehmen, die dir in Bezug auf das Thema Beziehung vertraut erscheint. Übertreibe dann diese Haltung, und nimm wahr, welche Gefühle sie in dir auslöst und welchen Grundsatz die Haltung für dich verkörpert.
Gerade was Beziehungen betrifft, tragen wir oft sehr beziehungsfeindliche Sätze in uns. Mögliche Grundüberzeugungen zum Thema »Beziehungen« sind:
Beziehung bedeutet,
… dass sie nie lange hält.
… dass ich früher oder später verletzt werde.
… dass ich mich nicht frei fühle.
… dass ich mich nie genug fühle und Angst habe, ausgetauscht zu werden.
… dass ich am Ende allein bleibe.
… dass ich mich aufopfern muss für die Liebe des anderen.
Wäre es nicht viel wünschenswerter, den Satz wie folgt fortzusetzen?
… dass sie mir Nähe und Liebe gibt.
… dass ich in ihr über mich hinaus wachse.
… dass ich Liebe geben und empfangen darf.
… dass ich mich gesehen und angenommen fühle.