Keep it coming. Guter Sex ist Übungssache – ein Buchtipp

Schöner Sex? Schön wär’s! Zum Glück schafft Dania Schiftan Abhilfe: Die Expertin für Sex und Partnerschaft verrät in ihrem Buch, was du tun kannst, wenn Abläufe festgefahren sind und die Lust auf Sex verschwunden ist.

Das passiert hier:

Mareikes und Tobias’ Problem ist eines, auf das die meisten Paare irgendwann stoßen. Nach fünf, sechs Jahren Zusammensein ist das Paar oft »faul« geworden: Es gibt keine Experimente und nichts Neues mehr. So landet es auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, beim Sex passiert immer das Gleiche. Ich schlage Tobias und Mareike nach einigen Gesprächen vor, die Übung »Die rosarote Brille« (aus Baustein Nummer neun) zu machen und sich daran zu erinnern, was sie anfangs aneinander angezogen hat. Sie können außerdem die Geschichte ihrer gemeinsamen Sexualität beleuchten. Das kann jede und jeder zunächst für sich allein machen. Dabei können beide Fragen beantworten wie:

Was haben wir eigentlich am Anfang gemacht, was wir nun nicht mehr tun? Und was habe ich anfangs gemacht, was ich nun nicht mehr tue? Was war früher besonders aufregend? Gibt es Situationen, an die ich besonders gerne zurückdenke? Was vermisse ich? Knutschen wir eigentlich genug? Ergreife ich oft genug die Initiative? Streicheln wir genug? Streichele ich so viel wie früher? Gibt es Körperregionen an mir, die ich als vom anderen vernachlässigt empfinde? Gibt es Körperbereiche, die ich an der anderen Person vernachlässige? Warum machen wir manches nicht mehr? Hat vielleicht der oder die andere irgendwann einmal »komisch gezuckt« und in der Folge haben wir diese oder jene Praktik lieber weggelassen?

Gibt es etwas, von dem ich denke, dass mein Partner/ meine Partnerin es nicht mag und das ich mir deswegen verkneife? Stimmt das eigentlich? Gibt es etwas, von dem ich mir sicher oder fast sicher bin, dass mein Partner/meine Partnerin es besonders gern mag und das ich deswegen tue? Stimmt das eigentlich? Befriedige ich mich manchmal nur aus dem Grund selbst, weil es einfacher ist und schneller geht? Nehmen wir uns genügend Zeit für den gemeinsamen Sex? Nehme ich mir genug Zeit dafür? Ist unser Alltag zu vollgestopft für Sex? Haben wir zu viel Stress und andere Verpflichtungen? Ließe sich hier etwas umstrukturieren, um mehr Zeit für Sex zu haben? Was würde ich gerne mal ausprobieren? Was sind meine/unsere Gründe dafür, keinen Sex zu haben?

Das Ergebnis können beide auf je einen Spickzettel schreiben und anschließend miteinander besprechen – natürlich möglichst konstruktiv (Baustein Nummer sechs). So lassen sich zum Beispiel Missverständnisse klären (»Wie, du meinst, ich möchte unbedingt, dass du zwischendurch schnell zustößt? Ich dachte, es ist wichtig für dich, um deine Erektion zu stabilisieren!«), Wünsche äußern und Pläne machen (»Ja, wir können noch mal wie früher ein Picknick tief im Wald machen und dort Sex haben!«).

Reden und neue Ideen ausprobieren ist ein gutes Rezept gegen Langeweile im Bett (und Sex muss ja ohnehin nicht nur dort stattfinden!). Wie die dann behoben wird, ist individuell. Es gibt Paare, die plötzlich anfangen zu swingen. Andere öffnen ihre Beziehung und erlauben auch Sex mit anderen. Auf diese Weise holen sie sich mehr sexuelle Erregung im Außen. Allerdings kann es auch zu einem Problem werden, wenn dieser äußere Kick eine Notwendigkeit wird, um überhaupt sexuell erregt werden zu können, und alles andere daneben langweilig erscheint.


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