Ja, auch in der Liebe wird es manchmal schwer politisch. Gastautorin Julia Malz widmet sich heute dem Tagesordnungspunkt der ‚friend zone‘, also quasi dem Osten der Beziehungswelt
Wer hierhin strafversetzt wird, sieht sich in greifbarer Nähe seines /seiner Angebeteten mit körperlicher Zurückweisung und der stechenden Sehnsucht nach romantischen Liebesschwüren konfrontiert. In der ‚friend zone‘ lodert nicht das Feuer der Leidenschaft, sondern lediglich das kleine Lagerfeuer, an dem zwar platonisch Marshmallows gegrillt, aber bestimmt keine heißen Küsse ausgetauscht werden.
Strafversetzt in die friend zone
Tatsächlich scheint die ‚friend zone‘ für viele ein so aktuelles Anliegen, dass sie bereits einen eigenen Eintrag bei Wikipedia besitzt. Dort heißt es schlicht: „Der Status der friend zone gilt als nicht wünschenswert und hat eine negative Konnotation.’ Im Deutschen heißt sie ‚Kumpelfalle‘ – wobei das impliziert, dass man mit List dort hinein gelockt wurde. Dem ist ja nun meistens nicht so – man spaziert ja eher voller Hoffnung immer weiter Richtung Grenzzaun und merkt meist erst auf der anderen Seite, dass man nun ein Zonenkind ist.