Ein Partner wünscht sich mehr Intimität als der andere. Vielleicht ist auch der Stellenwert von Intimität überhaupt unterschiedlich. Wenn Partner sich dauerhaft nicht über ihre Bedürfnisse einigen können, wird die sexuelle Differenz zum Konfliktherd, der die gesamte Beziehung beeinflusst.
In langjährigen Beziehungen kommt es fast immer vor, dass sich die sexuellen Wünsche und Bedürfnisse der Partner verändern. Das ist normal und kein Grund zur Sorge, es sei denn, es wird zu einem dauerhaften Problem, das die Beziehung erheblich belastet. Wenn das passiert, spricht man von einer sexuellen Differenz. Jeder Partner hat ein eigenes sexuelles Profil, gemeinsam als Paar verständigen sie sich auf die Aktivitäten, die sich für beide gut anfühlen. Zwangsläufig bleiben dabei Wünsche und Bedürfnisse auf der Strecke.
Sexuelle Differenz: Unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse
Was sich in der Schnittmenge der gemeinsamen sexuellen Wünsche befindet, wird ausgelebt, hingegen jene, die außerhalb dieses kleinsten gemeinsamen Nenners verortet sind, werden vernachlässigt. Manchmal werden sie totgeschwiegen oder “ex-kommuniziert”, manchmal werden sie kommuniziert und gemeinschaftlich als unerfüllbar deklariert. Und manchmal werden sie offen oder heimlich außerhalb der Beziehung ausgelebt.
Differenzen beim Verlangen sind weit verbreitet. So ergab eine landesweit repräsentative britische Sexualumfrage, dass etwa jeder vierte Erwachsene in einer Beziehung allein im vergangenen Jahr dieses Problem erlebt hat. Sexuelle Differenz ist auch einer der häufigsten Gründe, warum Paare eine Sexualtherapie in Anspruch nehmen.
Was könnt ihr also tun, wenn ihr in einer Beziehung lebt, in der ihr deutlich unterschiedlich oft und verschiedene erotische Spielarten wünscht?