Ob ein kleiner „Ausrutscher“, mehrere Fehltritte oder eine lange Affäre: Geht ein Partner fremd, ist das Vertrauen in die Beziehung zutiefst erschüttert. Den Betrogenen quälen Selbstzweifel und viele Fragen. Wie soll man jetzt weitermachen? Hätte man es merken können? Und vor allem: Wieso hat er oder sie das nur getan? Der Psychologe Dylan Selterman und seine Kolleg:innen von der University of Maryland haben Antworten auf die Frage nach dem Warum.
Wieso ist das geschehen?!
In ihrer Studie, die im Fachblatt “Journal of Sex & Marital Therapy” veröffentlicht wurde, befragten die Forscher:innen 495 US-amerikanische Student:innen und Internet-Teilnehmer:innen, die ihre Partner:innen schon einmal betrogen haben. Es ergaben sich acht verschiedene Motivationen.
1. Wut oder Verärgerung
Ob aus Rache, einem vorausgegangenen Streit, einem bereits lange lodernden Konflikt oder einem Seitensprung des betrogenen Partners selbst – viele Befragten gaben an, aus Wut auf den:die Partner:in fremdgegangen zu sein.
2. Mangel an Liebe
Ist man sich den eigenen Gefühlen für den:die Partner:in nicht sicher, weiß nicht, ob der:die Partner:in der:die Richtige ist, oder kann ihnen keine Zuneigung mehr schenken, wird ein Seitensprung laut der Studie begünstigt.
3. Unklare oder geringe Verbindlichkeit
Für eine lange, stabile und glückliche Beziehung ist es wichtig, dass beide Partner:innen den Willen haben, sich für diese einzusetzen. Ist jedoch nicht klar kommuniziert, wie ernst die Partner:innen es miteinander meinen oder fehlt die Überzeugung, an der Beziehung zu arbeiten, kann es zu einem Fehltritt kommen.
4. Steigerung des Selbstwertgefühls
Es liegt in der Natur des Menschen, den Wunsch nach Bestätigung und Anerkennung zu verspüren. Im Laufe der Partnerschaft sagt man sich jedoch immer seltener, dass der:die Andere der wertvollste, wichtigste oder attraktivste Mensch für einen sei. Sich endlich wieder begehrenswert fühlen und Wertschätzung erfahren – ein häufiger Grund für Untreue.