Unser Trippel – So wurde aus der 2er- eine 3er-Beziehung

Pärchen in einer 3er Beziehung
Unsere Autorin Mia blickt zurück auf die Anfänge ihrer offenen Beziehung, die sich schnell zu einer Dreiecks-Konstellation entwickelt hat

„Erinnerst du dich noch, was ich damals gesagt habe?“, frage ich meinen Mann. Ich sitze auf dem Sofa, er schiebt gerade eine Pizza in den Ofen. Er trägt nur seine Boxershorts, ich meinen Bademantel. Lotta ist noch unter der Dusche. Seit diesem Wochenende sind wir ganz offiziell ein Trippel, wie ich es nenne.

Kein Paar, denn wir sind ein paar mehr. Wir sind zu dritt. In der Poly- Community habe ich schon mal das Wort Triade gehört. Doch irgendwie fühlt sich das zu geschwollen für mich an. Trippel gefällt mir besser. Es klingt freundlicher, jünger.

„Mir was gesagt?“, fragt er und gähnt.

„Was habe ich dir damals gesagt als ich …
du weiß schon …
dir sagen wollte, dass ich mich mit anderen treffen will.“

Er zieht die Augenbrauen hoch und überlegt. Es fühlt sich so an als wäre es schon Dekaden her, dabei ist es noch nicht mal ein Jahr.

„Naja, ich glaube du hast gefragt, ob ich mir nicht doch mal vorstellen könnte eine Frau dazu zu holen.“, sagt er ernst.

Ich versuche mich an den genauen Ablauf zu erinnern. Das ist leider so eine Macke bei mir. Ich neige dazu schwierige Dinge dermaßen zu verdrängen, dass ich hinterher wirklich Probleme damit kriege sie zu rekapitulieren. Und es war schwierig. Sehr schwierig.

Ich habe lange mit mir gehadert

Ich hatte mich schon eine ganze Weile damit herum geschlagen, mich geradezu zerfleischt, weil ich meine eigenen Gefühle nicht vor mir selbst rechtfertigen konnte.

Es begann alles im ersten Lockdown. Durch meinen Beruf als Pädagogin hatte ich auf einmal so unglaublich viel Zeit für mich und so viel Platz für Gedanken, Gefühle und Unsicherheiten, die ich doch in meinem Alltag so schön unter Arbeit und Aktivitäten hatte verbuddeln können.

Ich wusste, dass mir etwas fehlte. Das sich irgendwo etwas in mir versteckte. Ich lebte meine Kreativität wieder voll aus, schrieb zwei Liebesromane, beschäftigte mich irgendwie …

Doch irgendetwas stimmte immer noch nicht. Dann stieß ich auf das Hörbuch “In manchen Nächten hab ich einen anderen” von Anna Zimt. Eine Frau, die von ihrer offenen Beziehung erzählte. Natürlich hatte ich schon einmal davon gehört. Ich lebe ja nicht hinter dem Mond, aber warum faszinierte es mich so?

Hörbuch-Empfehlung:

Anna Zimt erzählt offen und authentisch von ihrer eigenen offenen Beziehung, ihren Sex-Abenteuern und wie sie mit ihrer Eifersucht zurechtkommt.


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