COVID beeinflusst unser Leben. Was uns bis vor kurzem noch normal und selbstverständlich schien, wirkt nun wie ein Privileg aus der Vergangenheit: Körperlicher Kontakt und emotionale Nähe, wann immer wir wollen. Stattdessen Video-Chats, virtuelle Dates und einsame Nächte. Was ist anders geworden? Was davon wird bleiben und weiterhin begleiten?
Haben die Menschen während Corona Lust auf Dating?
Was sich beobachten lässt: es war und ist sehr viel los bei Dating-Anbietern. Bei Parship und bei ElitePartner beispielsweise haben sich sowohl viele neue Mitglieder angemeldet als auch wurden deutlich erkennbar mehr Nachrichten versendet, die Aktivität hat sich erhöht. Die Lust am Kennenlernen ist da und ungebrochen. Der Wunsch nach einer Verbindung ist ja auch einer der stärksten Antriebe des Menschen. Und gerade in Krisenzeiten ist wichtig, jemanden zu wissen, der einen wahrnimmt mit seinen Sorgen, der einem zur Seite stehen kann, der mit einem durchlebt, was alleine zu ertragen schwer erscheint. Kurz: eine Beziehung zu führen.
Wie geht Dating während Corona?
Corona hat etwas beim Dating verändert: Bei den Unterhaltungen vor und während der Dates scheinen die Gespräche tiefgründiger geworden zu sein. Meist beginnen ja Kontakte damit, dass man nach Gemeinsamkeiten sucht, nach verbindenden Interessen, denn viele Ähnlichkeiten machen ja sympathisch. Aber gleichzeitig ist das auch eher als Smalltalk einzuordnen. Und Smalltalk hilft nicht gegen Einsamkeit.
Während Corona stiegen die Menschen gleich mit ihren Sorgen und Emotionen in die Kommunikation ein. Also: “Wie geht es dir in dieser Situation? Macht dir Corona Angst? Wie erträgst du die Isolation?” Durch solche doch sehr viel privatere und ehrlichere Themen wurde gleich eine stärkere emotionale Verbindung hergestellt und die sorgte für intensivere Gespräche. Wir werden sehen, ob daraus auch stabilere Beziehungen entstehen werden. Es ist allerdings – vorsichtig optimistisch – anzunehmen, denn Krisen schweißen Paare eigentlich zusammen, weil man etwas gemeinsam überstanden hat. Das gibt Zuversicht und schafft Bindung.
Die Singles sind vorsichtiger geworden
Dates selbst haben sich verändert. Die Singles gehen wieder raus und treffen sich. Zum überwiegenden Teil mit Maske und Abstand, wie eine Parship-Studie ergeben hat, aber der deutsche Lieblingstreffpunkt fürs erste Date, das Café, ist erst einmal passé. Jetzt ist der Spaziergang die erste Wahl. Eine Entwicklung, die natürlich zunächst einmal sehr einschränkend ist, aber in vielen Fällen sicher zu spannenderen Begegnungen führen wird. Denn in Bewegung und draußen ist ein Date einfach authentischer und lockerer, man lauert nicht so gegenüber wie in einem Café.