Für die meisten Menschen ist die erste Liebe eine ganz besondere Erfahrung. Insbesondere in der Pubertät lösen erster Kuss oder erster Sex in Kombination mit hormonellen Achterfahrten geradezu euphorische Zustände aus. Generell hält die erste Liebe ein Potpourri intensiver Gefühle parat, das uns nachhaltig beeindruckt und tiefe Spuren im Gehirn hinterlässt. Und auf diese Weise unser zukünftiges Beziehungsleben nachhaltig prägt. Positiv oder negativ, je nachdem wie die erste Liebe gelaufen ist.
Beabsichtigte Desillusion
Denn auch wenn sich die Meisten wünschen, dass die erste Liebe niemals endet, tut sie es in der Regel doch. Die wenigsten Menschen bleiben ein Leben lang mit ihrer ersten Liebe zusammen. So zynisch es auch klingen mag, erfüllt die erste Liebe in den Augen von Psychologen dann auch genau den Zweck, zu desillusionieren. Also uns von oftmals übertrieben romantischen Vorstellungen zu befreien und auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen. Zu demonstrieren, dass Liebe keine schicksalhafte Fügung und Vereinigung zweier Seelenverwandter ist, sondern das Aufeinandertreffen realer Menschen mit Macken, Verletzungen und optimierbaren Persönlichkeiten. Je nachdem wie die erste Liebe gelaufen und geendet ist, erfüllt sie diese Aufgabe auf unterschiedliche Weise und in diversen Aspekte unseres zukünftigen Beziehungslebens:
Beziehungsfähigkeit und -verhalten
So bildet eine gute erste Beziehung Experten zufolge ein solides Fundament für spätere Partnerschaften. Wir haben uns selbst als Partner kennengelernt und erlebt, dass wir für jemanden wichtig sind. Und wir haben gelernt, auf fremde Bedürfnisse einzugehen und Kompromisse zu erarbeiten. War die erste Liebe allerdings unterm Strich eher eine negative Erfahrung, kann es dagegen eine Weile dauern, bis wir uns für eine neue Beziehung öffnen. Dies dann auch eher zaghaft und verhalten. Die Erfahrungen, die wir in unserer ersten Liebe gemacht haben, können sich auch auf die eigene Rolle in nachfolgenden Partnerschaften auswirken. Wer beispielsweise das Feedback bekam, eine sehr dominante Rolle in der Beziehung eingenommen zu haben, hält sich in der nächsten Beziehung womöglich betont zurück. Die erste Liebe und ihr Ende bewusst zu reflektieren, ist in der Regel eine Bereicherung für alle folgenden Partnerschaften.
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